Es soll aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Energieeinsparpotentiale durch die Sanierung des Gebäudebestandes sowie bei der Optimierung und Neuordnung der Wärmeerzeugung im Quartier bestehen. „Wir erhoffen uns durch die Förderung Impulse für die Sanierungsprozesse, insbesondere in den Bestandsgebieten“, so der auch für das Bauen zuständige Finanzminister Kühl. Das Land beteiligt sich mit 20 Prozent an den Kosten des integrierten Quartierskonzeptes, das vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) aus Darmstadt erstellt wird. Landesweit wurden neben dem Stadtteil Mainz-Lerchenberg Quartiere in Speyer, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Guntersblum in das Programm mit aufgenommen.
„Wir freuen uns sehr, dank der finanziellen Unterstützung des Landes dieses innovative und umfangreiche Sanierungskonzept für den Lerchenberg zu erstellen und dabei vom IWU kompetent begleitet zu werden. Für die Reduzierung des Energieverbrauchs und der klimaschädlichen CO2-Emissionen schlummern gerade im Gebäudebestand sehr hohe Einsparpotenziale. Mit dem Konzept möchten wir mit dem Erarbeiten von konkreten Maßnahmen für die Wohngebäude praxisnahe Sanierungslösungen aufzeigen, die für die Gebäudeeigentümer wirtschaftlich auch umsetzbar sind“, ergänzt Katrin Eder, Energie- und Umweltdezernentin der Stadt Mainz.
Im Stadtteil Mainz-Lerchenberg befinden sich ca. 1060 Wohngebäude, davon 944 Ein- und Zweifamilienhäuser, die vorwiegend in der Zeit der Siedlungsgründung in den späten 1960er Jahren errichtet wurden. Im Rahmen der Konzepterstellung werden für die einzelnen Wohnhaustypen exemplarische Sanierungsvorschläge erarbeitet und Umsetzungshemmnisse untersucht. Ebenfalls werden mögliche Varianten für eine zukünftige Wärmeversorgung analysiert.
Im Rahmen der Konzepterstellung werden insbesondere folgende Fragestellungen erörtert:
• Welches sind mögliche Energie- bzw. CO2-Einsparpotenziale für typische Wohngebäude in Mainz-Lerchenberg?
• Mit welchen Maßnahmen und Kosten wäre die Erschließung dieser Potenziale verbunden?
• Wie stellt sich die Wirtschaftlichkeit der erforderlichen Maßnahmen dar?
• Wie kann die derzeit vorhandene Wärmeversorgung im Quartier unter Berücksichtigung eines reduzierten Wärmebedarfs zukünftig optimiert bzw. neu gestaltet werden?
• Mit welchen Energie- bzw. CO2-Einsparpotenzialen und Investitionskosten wäre die Umgestaltung der Wärmeversorgung verbunden?
• Wie können die Einsparpotenziale im Rahmen der Umsetzung eines Quartierskonzepts
erschlossen und vorhandene Hemmnisse überwunden werden?
Um die Öffentlichkeit an der Konzepterstellung zu beteiligen, ist die Einrichtung von insgesamt drei Stadtteilforen ab Ende Januar 2013 geplant. Das Projekt hat eine Laufzeit von einem Jahr, sodass im November 2013 die Ergebnisse des „energetischen Sanierungskonzept Lerchenberg“ vorliegen.