Ministerpräsident Kurt Beck betonte in seinem Grußwort, warum die Stadt Worms als Ort für dieses Ereignis besonders geeignet ist: „Wenn man sich Worms nähert, sieht man schon von weitem den Dom als Wahrzeichen der Stadt. Gleich gegenüber steht die Dreifaltigkeitskirche und erinnert an die Reformation. Vom Jüdischen Friedhof Heiliger Sand hat der Religionsphilosoph Martin Buber die ‚Gotteszeit Israels‘ bekräftigt“. Heute gebe es hier mehrere Moschee-Gemeinden und natürlich viele weitere Religionsgemeinschaften.
Schon immer seien die Menschen am Rhein besonders darin geübt gewesen, sich mit den Kulturen und Religionen anderer Menschen auseinanderzusetzen und im besten Fall zusammenzufinden. Vortrefflich beschreiben würde dies die berühmte Szene von der „Völkermühle des Rheins aus Carl Zuckmayers „Des Teufels General“. Der Ministerpräsident erinnerte in seinem Grußwort auch daran, dass bereits 1541 und 1557 Katholiken und Protestanten in Worms in Religionsgesprächen nach einem Konsens in der kirchlichen Lehre suchten, wenn auch damals vergeblich.
Das heute beginnende Themenjahr hat für Ministerpräsident Beck weit über Worms und den kirchlichen Raum hinaus Bedeutung. „In unserer zunehmend konfliktreicher werdenden Welt sind gerade die Christinnen und Christen im Umgang untereinander und mit den Menschen anderer Glaubensbekenntnisse und Weltanschauungen aufgefordert, Bespiele gelebter Toleranz zu geben. Dafür wird das Themenjahr als gemeinsames Projekt von Staat und Kirche viele Impulse geben“, sagte Ministerpräsident Kurt Beck und wünschte allen weiteren Veranstaltungen viel Erfolg.
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasses. Der berühmte Thesenanschlag Luthers an die Tür der Wittenberger Schlosskirche gilt als Beginn der Reformation. Diese Tat löste eine weltweite Bewegung aus, welche die Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika nachhaltig beeinflusste und die weltweit Spuren hinterließ. Die Lutherdekade nähert sich in Themenjahren dem 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017. Dabei werden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, die das Ereignis für Menschen heute erlebbar und erfahrbar machen möchten. Das Themenjahr 2013 der Lutherdekade widmet sich der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft von Reformation und Toleranz.
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