| Theater

Uraufführung in Trier

Zwölf Menschen sind an einem Ort, dem sie nicht entkommen können. Wie sie dort mit ihren Schwächen überleben, zeigt das Tanzstück "Das Narrenschiff" an diesem Samstag (3. November) in einer Uraufführung in Trier. Triers Tanztheaterdirektor Sven Grützmacher (46) schickt dabei ganz verschiedene Charaktere auf die Reise.
Tanztheaterdirektor Sven Grützmacher; Bild: dpa
Tanztheaterdirektor Sven Grützmacher; Bild: dpa

Etwa die Träumerin, den Einsamen, die Wechselhafte, die Fromme, die Gütige, den Erfolgreichen und den Narr. Wie auf einer Arche müssen die Figuren miteinander auskommen - und verändern sich durch ihr Zusammensein. "Ich glaube, man kann einen Menschen nur richtig in Extremsituationen kennenlernen", sagte Grützmacher.

Die Figuren sind so gewählt, dass sie die menschliche Bandbreite der Gesellschaft abdeckten. "Ich nehme zwölf Menschen ins Visier, wie sie auch in einer Kneipe sitzen könnten", sagte Grützmacher. Die verschiedenen Psychen tänzerisch darzustellen, sei kein Problem: "Ich kann emotionale Zustände mit Tanz klar auf die Bühne bringen. Tanz ist etwas sehr Universelles, das jeder versteht", sagte der gebürtige Berliner, der seit 2005 das Trierer Tanztheater leitet.

Die Tänzer bewegen sich auf einer Bühne, auf der verwachsenes Geäst den Raum begrenzt. Das Bühnenbild stammt von dem in Trier und New York lebenden Künstler Bodo Korsig, der erstmals bühnenbildnerisch gearbeitet hat. Grützmacher setzt in seinem Stück viel Licht und unterschiedliche Musik ein, um die Charaktere zu untermalen. So erklingt etwa Obertonmusik aus Sibirien ebenso wie Franz Schubert, Claudio Monteverdi und Rammstein.

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