"Rheinland-Pfalz ist ein guter und wichtiger Kunde der Bahn. Hier arbeiten 6.700 Personen. Auf 1830 Kilometer Schiene rollen über 700 Millionen Tonnen Transportgüter an insgesamt 403 Bahnhöfen vorbei", betonte Grube am Montagnachmittag die wichtige Partnerschaft zwischen Bahn und Land.
Einstimmig sprachen sich Beck, Hering und Grube für die zügige Umsetzung des Neubauprojektes am Nordkopf Mainz aus. "Der Bund muss dafür die benötigten 48 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit die derzeitigen und in Zukunft zu erwartenden Verkehrsströme besser bewältigt werden können.“ Bei diesem Projekt, das für die Leistungsfähigkeit des Schienenverkehrs im westlichen Rhein-Main-Gebiet und für die Güterverkehrsströme der Nord-Süd-Richtung von entscheidender Bedeutung ist, müsse nur noch das Signal auf Fahrt gestellt werden.
Das größte Einzelprojekt, das es zu realisieren gilt, ist mit über 200 Millionen Euro der Neubau einer zweiten Tunnelröhre für den Kaiser-Wilhelm-Tunnel an der Moselstrecke. Die Teilnehmer des Bahngipfels stimmten darin überein, dass insgesamt die Investitionen in die Schiene gestärkt werden müssten. Deshalb dürfe der Bund die Mittel für Erhaltungs-, Aus- und Neubaumaßnahmen in den nächsten Jahren nicht zurückfahren, sondern müsse diese steigern, sagte Ministerpräsident Kurt Beck.
Ein zentrales Infrastrukturprojekt des Landes Rheinland-Pfalz im Schienenverkehr ist die Reaktivierung der Hunsrückbahn zur Anbindung des Flughafens Hahn und der Hunsrück-Region an das Schienennetz. Minister Hering teilte mit, dass mit der DB AG der Abschluss einer Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung angestrebt wird.
Die nochmalige Zusage der DB AG zum langfristigen Erhalt des Standortes Mainz der DB Schenker Rail Deutschland wurde von Ministerpräsident Beck und Verkehrsminister Hering ausdrücklich begrüßt. "Mainz ist mit dem Sitz der DB Schenker Rail das Herz des deutschen Frachtverkehrs. Die 1.200 Mitarbeiter bleiben auch in Zukunft an diesem Standort", versicherte der DB-Vorstandsvorsitzende.
Das besonders sensible Thema des Schienenlärms im Mittelrheintal nahm breiten Raum bei dem Spitzengespräch ein. In Rheinland-Pfalz wurden bereits in 48 Ortschaften Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von 60 Kilometern für über 63 Millionen Euro errichtet. 28.500 Schallschutzfenster wurden gefördert. Im Schienengüterverkehr setzt die DB auf Lärmvermeidung. Die DB wird beim Bund einen Antrag stellen, um 1.350 Güterwagen auf die Verbundstoffbremssohle umrüsten zu können. Diese Güterwagen sind deutlich leiser und sollen bevorzugt im Mittelrheintal eingesetzt werden.