Anna-Seghers-Preis 2009 vergeben

Mit dem Anna-Seghers-Preis 2009 sind die Berliner Schriftstellerin Daniela Dröscher und ihre mexikanische Kollegin Guadalupe Nettel geehrt worden. Die mit insgesamt 25 000 Euro verbundene Auszeichnung wurde den Autorinnen am Donnerstagabend in Mainz überreicht.
Eine der Preisträgerinnen: Guadalupe Nettel

Der Preis ist nach der in Mainz geborenen Autorin Anna Seghers (1900-1983/"Das siebte Kreuz") benannt, die 1933 vor den Nationalsozialisten nach Mexiko geflüchtet war. Die aus einer jüdischen Familie stammende Autorin und Kommunistin lebte später in der DDR. In Erinnerung an ihre Lebensgeschichte wird der von der Anna Seghers-Stiftung vergebene Preis stets an eine Schriftstellerin aus dem deutschsprachigen Raum und an eine aus Lateinamerika verliehen.

Seghers habe ihr Thema, "eine Zeit zu begreifen", meisterlich in vielen ihrer Werke verwirklicht, würdigte die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen die Autorin. Mit den in Mainz und Umgebung spielenden Romanen hab sie schon zu Beginn ihres Exils an Einzelschicksalen die Ursachen für die Verbreitung des Nationalsozialismus aufgezeigt. Die beiden Preisträgerinnen sehe sie in der Nachfolge von Seghers "als Welten-Beschreiberinnen und damit als eine sehr gute Wahl", so Ahnen.

Die Preisträgerinnen waren von Juroren vorgeschlagen worden. Für Nettel hatte sich die Mainzer Romanistin Susanne Klengel ausgesprochen, für Dröscher hatte sich der rheinland-pfälzische Literaturreferent Sigfrid Gauch stark gemacht. Die 1977 in München geborene und in Becherbach bei Kirn aufgewachsene Dröscher hat in diesem Jahr mit "Die Lichter des George Psalmanazar" ihren ersten Roman veröffentlicht. Im September wurde ihr Theaterstück "Hundert Blumen machen Arbeit" am Staatstheater Mainz uraufgeführt. Die vier Jahre ältere Guadalupe Nettel kommt aus Mexiko-Stadt und schrieb unter anderem Erzählungen sowie den Roman "El Huésped" ("Der Gast").

Weitere Informationen im Internet finden Sie hier

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