"Unser Mitgefühl und die Solidarität mit unseren amerikanischen Freunden waren und sind tief und fest."
Nach dem 11. September 2001 habe der Staat schnell die erforderlichen Maßnahmen zur Verstärkung der Sicherheit getroffen, sagte Ministerpräsident Beck. Es gelte aber auch die geistigen Wurzeln des Terrorismus zu bekämpfen. Diese Auseinandersetzung müsse mit langem Atem und großer Beharrlichkeit geführt werden. Sie bedürfe eines klaren Wertegerüstes und einer unbedingten Verpflichtung auf die Achtung der Menschenrechte und die Bereitschaft zur Toleranz.
"Wir dürfen auch künftig nicht nachlassen in unserer Wachsamkeit gegenüber den Gefahren des Terrorismus", so der Ministerpräsident. Die Bedrohung durch den Terrorismus sei immer vorhanden, auch wenn sie über lange Zeit hin scheinbar schlafe. Sie bedürfe einer umfassenden und entschlossenen Gegenstrategie des Staates und seiner Bürgerinnen und Bürger. Nur ein ganz breites Bündnis gegen den Terrorismus könne erfolgreich sein.
Der 11. September habe auch gezeigt, dass die Solidarität zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Volk und ihren politischen Führungen stark und stabil sei. Diese feste Basis trage, und sie werde dies auch weiterhin tun. Er sei sehr froh darüber, so Ministerpräsident Beck, dass sich nach den schrecklichen Ereignissen vor zehn Jahren gerade in Rheinland-Pfalz viele und vielfältige Zeugnisse der deutsch-amerikanischen Freundschaft gezeigt hätten. "Im Nachhinein betrachtet hat sich das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA sogar noch verbessert. Kein anderes Land in Deutschland hat in der Geschichte und auch heute so enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wie Rheinland-Pfalz. Wir sind gemeinsam die Herausforderungen angegangen, die durch die Terroranschläge entstanden sind. Wir verteidigen gemeinsam und entschlossen die Würde, die Freiheit und Unversehrtheit der Menschen."
Beck erinnert sich gut an jenen Dienstag vor zehn Jahren. Er nahm gerade an der Jubiläumsveranstaltung zum zehnten Jahrestag der Partnerschaften mit Burgund, Mittelböhmen und Oppeln im rheinland-pfälzischen Landtag teil, als er am frühen Nachmittag von einem Mitarbeiter "über ein schreckliches Unglück, einen Flugzeugabsturz auf ein Hochhaus in New York" informiert wurde. „Ich bin dann in mein Büro gegangen und habe mir die Bilder im Fernsehen angesehen. Da krachte gerade der zweite Flieger in den zweiten Turm des World Trade Centers. Ich hatte zunächst den Eindruck, es handelt sich um Fiktion statt um Wirklichkeit“, blickt Ministerpräsident Beck zurück.
Nachdem er das Parlament und die Gäste im Landtag informiert hatte, habe er sich mit dem Innenminister getroffen und die Sicherheitslage hoch gefahren. "Wir mussten zu diesem Zeitpunkt ja auch mit Nachahmern oder geplanten Anschlägen gegen die amerikanischen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz rechnen."
Dem Ministerpräsident und seinem Stab gelang es nicht mehr, alle zum am Abend geplanten Pressefest eingeladenen Journalisten zu erreichen, um das Fest abzusagen; viele waren aus allen Teilen Deutschlands kommend schon unterwegs. Beck: "Wir haben dann zusammen die Bilder im Fernsehen verfolgt und bis tief in die Nacht diskutiert. Das wird mir ein Leben lang in Erinnerung bleiben."