"Diskriminierung und Antisemitismus dürfen in unseren Köpfen und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Der entschlossene Kampf gegen Diskriminierungen aller Art gehört zu den größten Lehren aus der Vergangenheit."
Mit Schülerinnen und Schülern von Anna-Seghers-Schulen in Mainz und Berlin diskutierte Ministerpräsidentin Malu Dreyer über Exilerfahrungen vor 70 Jahren und Fluchterfahrungen heute, wobei auch Leben und Wirken von Anna Seghers vorgestellt wurden. Die Schriftstellerin wurde in Mainz geboren und musste zu Zeiten des Nationalsozialismus fliehen. Das Thema Flucht in ihren Romanen sei heute so aktuell wie vor 80 Jahren. „Wir können es uns oft gar nicht vorstellen, was es bedeutet, flüchten zu müssen. Anna Seghers beschreibt das in ihren Büchern sehr genau“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es sei gut, dass so viele junge Menschen sich heute mit der Zeit des Nationalsozialismus und mit Flucht auseinandersetzten. „Gerade junge Menschen müssen die Vergangenheit Deutschlands kennen, damit sie daraus die richtigen Schlüsse für die künftige Gestaltung unseres Landes und unserer Gesellschaft ziehen“, so die Ministerpräsidentin.
Rheinland-Pfalz sei im Kampf gegen Antisemitismus sehr aktiv: Um jüdisches Leben im Land zu stärken und Aktionen gegen Antisemitismus zu planen und zu koordinieren, berief die Ministerpräsidentin Ende 2017 einen Antisemitismusbeauftragten. Zudem setze das Land auf Prävention, politische Bildung, Kooperationen und internationalen Austausch. Dafür arbeiteten Politik, Kirche, Religionsgemeinschaften, Vereine und Schulen Hand in Hand, so die Ministerpräsidentin.
Die heutige Veranstaltung ist Teil der Reihe Schülerprojekt 2018 „Flucht und Exil – Flucht und Asyl“ des „Förderkreises Denkmal der ermordeten Juden Europas e. V.“ in Zusammenarbeit mit der Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Unter dem Motto „Brücken bauen“ wird ausgehend von Anna Seghers und ihren Büchern eine Beziehung zwischen Erfahrungen aus dem Exil mit Erfahrungen von Asylsuchenden heute hergestellt. Neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer wirkte auch die Vorsitzende des Förderkreises, Lea Rosh, mit.