Ausbau der Mosel schreitet voran

Nach sieben Jahren Bauzeit ist am Montag die zweite Schleuse beim Moselort Zeltingen-Rachtig eingeweiht worden. Die 210 Meter lange und 12,50 Meter breite Schleuse überbrückt einen Fallhöhe von sechs Metern und soll in Zukunft die Staus an den Staustufen verringern.
Kurt Beck und Wolfgang Tiefensee nehmen Moselschleuse in Betrieb

Die neue Kammer beseitige Kapazitätsengpässe und senke Kosten durch verkürzte Wartezeiten, sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der zusammen mit Ministerpräsident Kurt Beck am Montag den Startschuss für den Probebetrieb gab.

Der Bund zahlte für das Bauwerk 45 Millionen Euro. Die Freigabe für die Verkehrsschifffahrt soll zu Beginn der Fahrtgastsaison 2010 erfolgen.

Auch Beck betonte, der Binnenschifffahrt komme "angesichts der Versöhnung von Ökologie und Ökonomie eine besondere Bedeutung zu". Der Ausbau der Mosel sei "ein ganz entscheidender Schritt" für die weitere Entwicklung der Mosel in Sachen Tourismus und Wirtschaft. In zwei Jahrzehnten werde dies als "strategische und historische Entscheidung" gewürdigt werden.

Mit der zweiten Zeltinger Schleuse geht die erste von insgesamt zehn Schleusenneubauten zwischen Trier und Koblenz in den Probebetrieb. Bis 2030 sollen weitere neun Staustufen die Mosel durchgehend doppelt beschleusbar machen. Nach Angaben der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest soll der zweite Schleusenneubau in Fankel Ende 2010 oder Anfang 2011 fertig sein, die Staustufe in Trier demnächst ausgeschrieben werden.

Tiefensee sprach von einem "gigantischen Projekt". Der Ausbau sei dringend nötig, denn die Mosel sei noch 1964 auf ein Transportvolumen von zehn Millionen Gütertonnen pro Jahr ausgelegt gewesen, inzwischen seien es aber bereits 16 Millionen Tonnen pro Jahr. Das entspreche einem Lkw-Volumen, mit dem man "mit einem Schlag das ganze Autobahnsystem in Deutschland zustellen könnte", sagte Tiefensee.

Die Mosel brauche deshalb dringend über die ganze Länge hinweg eine zweite Staustufe, damit der Tourismus und die damit einhergehende Wirtschaftskraft zur Entfaltung kommen könne, bekannte sich Tiefensee auch zum weiteren Ausbau. Der Bund investiert in die zehn neuen Staustufen zwischen Koblenz und Trier rund 400 Millionen Euro.

Teilen

Zurück