| Nibelungen-Festspiele

Ausgrenzung thematisieren

Bei den Wormser Nibelungen-Festspielen wird es auch dieses Jahr hochpolitisch zugehen. Unter dem Titel „Das Vermögen des Herrn Süß" will Intendant Dieter Wedel im August eine Neufassung des Vorjahresstücks präsentieren.
Regisseur Dieter Wedel; Bild: rlp-Archiv
Regisseur Dieter Wedel; Bild: rlp-Archiv

Damit greift er erneut auf den historisch belasteten „Jud Süß"-Stoff zurück, der schon 2011 auf der Bühne am Kaiserdom aufgeführt wurde. Das Stück wurde verschärft, so, wie sich auch die Diskussion in der Gesellschaft verschärft habe, sagte Wedel gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. 

Das zeige die entdeckte Zwickauer Terrorzelle, aber auch die Diskussion über das Israel-Gedicht von Günter Grass. „Solche gesellschaftlichen Vorgänge muss das Theater
reflektieren", sagte Wedel. Rassismus und Ausgrenzung seien ein wesentliches Thema in der Neufassung, die in den 30er Jahren spiele. Er sehe Parallelen zu dieser Zeit: „Auch heute gibt es den Tanz am Rande des Abgrunds und ein ausgeprägtes Bedürfnis des Publikums, die heraufziehenden dunklen Wolken am Horizont nicht zu sehen, sondern sich nur zu zerstreuen und zu amüsieren." 

Die Nibelungen-Festspiele beginnen am 3. August. Im Ensemble dabei sein werden unter anderem die Schauspielerinnen Josefine Preuß („Türkisch für Anfänger"), Marie Zielcke („Bin ich schön?") und Henrike von Kuick („Die Summe meiner einzelnen Teile"). Oppenheimer wird vom Dresdner Theaterschauspieler Tom Quaas gespielt. Für kommendes Jahr plant Wedel eine Nibelungen-Neuinszenierung.

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