Bis zum 7. Oktober 2012 sind 60 Einzelarbeiten und Werkgruppen der jungen Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung, die jedes Jahr in der Kunsthalle Mainz präsentiert wird, zu sehen. Die „km 500“ nimmt mit ihrem Reihentitel Bezug auf den Standort der Kunsthalle Mainz am Rheinkilometer 500.
Während im vergangenen Jahr vor allem die Medienkunst im Fokus stand, haben sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten diesmal insbesondere mit Objekten und Reliefs beziehungsweise Raum erzeugenden Strukturen auseinander gesetzt. Insgesamt 325 Bewerbungen waren für ein Stipendium 2011 eingegangen. Betreut werden die Stipendien vom Künstlerhaus Balmoral, das seit 17 Jahren besteht und seit seiner Gründung 1995 rund 200 Stipendien vergeben hat. Die Mittel dafür stellen die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur zur Verfügung; 2011 waren dies insgesamt rund 126.000 Euro.
„Jeder neue Jahrgang steht für sich, für ganz unterschiedliche Leistungen. Und doch werden auch immer wieder Parallelen deutlich, die nicht zuletzt vom Ort des jeweiligen Stipendiums inspiriert sind“, sagte der rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär Walter Schumacher bei der Eröffnung der Ausstellung. Die Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler zu einer gemeinsamen Präsentation zu verbinden, sei dabei immer wieder eine große Herausforderung, die sich aber eindeutig lohne, so Schumacher weiter. „Auch diesmal ist wieder eine Ausstellung entstanden, die das große Potential der Bildenden Kunst in Rheinland-Pfalz und insbesondere in Mainz erkennen lässt.“
Sechs der Stipendiaten des aktuellen Jahrgangs hatten die Möglichkeit, sich für ihre Arbeit im Künstlerhaus Schloß Balmoral inspirieren zu lassen. Die übrigen erhielten Reise-, Projekt- und Auslandsstipendien. „Den Stipendiatinnen und Stipendiaten haben wir dabei - wie immer - Zeit, Ruhe und auch die finanzielle Grundlage verschafft, um konzentriert arbeiten und experimentieren zu können und gleichzeitig kulturelle Erfahrungen zu sammeln, die wieder einfließen können in ihr künstlerisches Schaffen“, so Schumacher weiter.
Detlev Höhne, Vorstand der Stadtwerke Mainz AG und Mitglied des Vorstandes der Stiftung Kunsthalle Mainz, zeigte sich ebenfalls begeistert: „Wir freuen uns, die Stipendiaten bereits zum fünften Mal in der Kunsthalle Mainz begrüßen zu dürfen. Wir sind gespannt auf die Arbeiten der 14 Künstlerinnen und Künstler, die während ihres Aufenthalts in den Künstlerhäusern Schloß Balmoral und Schloß Wiepersdorf in Brandenburg sowie in New York, London, Paris und Seoul entstanden sind."
Dr. Justus Jonas von der Kunsthochschule Mainz und Kurator der Ausstellung fügte hinzu: „Die ausgewählten Arbeiten der diesjährigen Stipendiatenausstellung beschäftigen sich beim aufmerksamen Betrachten allesamt mit Skulptur, Körper und Figuration im Raum. Dies findet auf vielfältigste Weise statt, aber so, dass die Verteilung auf die Räume der Kunsthalle im Ganzen gesehen selbst wieder eine spezifische Figur ergibt. Das Gelingen des Dialogs der höchst verschiedenen künstlerischen Ansätze hat mich selbst positiv überrascht."
Begleitet wird die „km 500 5“ von Sonderveranstaltungen. Am 5. September hält die Kuratorin und Autorin Dr. Sabine Maria Schmidt einen Vortrag zum Thema „Verschwinden. Über Sichtbarkeits- und Unsichtbarkeitsstrategien in der zeitgenössischen Kunst.“ Am 12. September findet ein Vortrag von Kathrin Rhomberg, Lehrbeauftragte an der Akademie der Bildenden Künste Wien, unter der Überschrift „Die gedehnte Zeit“ statt.