Der Außenhandel zwischen Rheinland-Pfalz und Australien nahm im letzten Jahr um 24 Prozent auf 467 Mio. Euro zu, Deutschland insgesamt steht auf Platz 12 der weltweit wichtigsten Handelspartner Australiens. Rund 650 Betriebsstätten deutscher Unternehmen in Australien bieten mehr als 100.000 Arbeitsplätze.
Zur Sicherung des Fachkräftepotentials praktiziert Australien seit Jahren eine Zuwanderungspolitik, die auf qualifizierte Arbeitskräfte abzielt. Der Ministerpräsident zeigte sich interessiert an den Erfahrungen, die Australien auf diesem Gebiet vorzuweisen hat. Botschafter Tesch seinerseits erkundigte sich über die Möglichkeiten einer Abwicklung von Luftfracht am Flughafen Hahn. Insbesondere die Möglichkeit einer 24-stündigen Nutzung will er entsprechend kommunizieren.
Trotz der großen räumlichen Entfernung gibt es zwischen Rheinland-Pfalz und Australien eine intensive Zusammenarbeit auf den Feldern Wissenschaft und Forschung, zum Beispiel zwischen dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz und der University South Australia in Adelaide und den Universitäten von Koblenz-Landau und Trier sowie den Fachhochschulen Ludwigshafen und Mainz zu entsprechenden Partnerinstituten in Australien. Beide Seiten betonten den Wunsch, diese Zusammenarbeit auszubauen.
Australien steht vor einer anspruchsvollen Umorientierung im Energiesektor. So ist geplant, dass bis 2020 ein Anteil von 20 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Energien stammt. Der Botschafter nahm die Anregung von Ministerpräsident Beck auf, Kontakt zu entsprechenden rheinland-pfälzischen Unternehmen aufzunehmen. Der Ministerpräsident sagte dafür seine Unterstützung zu.
Die guten Beziehungen zwischen Rheinland-Pfalz und Australien sollen fortgesetzt werden. Dazu wurde der Besuch einer hochrangigen australischen Delegation in Rheinland-Pfalz ins Auge gefasst.