„Es ist an uns, die Erinnerung an die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts zu bewahren. Ich freue mich deshalb über das große Interesse an dieser Veranstaltung“, so die Ministerpräsidentin.
Der Leiter des Symposiums, Prof. Dr. Sönke Neitzel von der London School of Economics, stellte in seinem Eröffnungsvortrag heraus, dass die regionalen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in Wissenschaft und Öffentlichkeit bisher zu wenig beachtet wurden. Neitzel griff zum Beispiel die Frage auf, ob sich die „Hölle des Schützengrabens“ als „Melting Pot“ regionaler Identitäten erwiesen oder sie gestärkt habe. Dr. Catriona MacDonald von der University of Glasgow machte am Beispiel Schottlands deutlich, dass die Erfahrungen im Schützengraben die schottische Identität gestärkt habe. „Die Schotten stellten sich in den Dienst Großbritanniens, das Kriegserlebnis förderte aber ein eigenes, nichtenglisches Traditionsbewusstsein“, so MacDonald.
Die entfernteren Fronterlebnisse in der rheinhessischen Region waren Thema des Vortrags von Prof. Dr. Michael Kißener von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er erläuterte verschiedene Aspekte, die für diese Region besonders sind, beispielsweise die Angst, selbst zum Kriegsgebiet zu werden, die späteren Luftangriffe auf Städte wie Mainz und Ludwigshafen sowie der unmittelbare Kontakt mit Verwundeten. „Entgegen der bisherigen wissenschaftlichen Meinung waren die Rheinhessen besonders den französischen Kriegsgefangenen, die hier untergebracht waren, freundlich gesonnen“, so Kißener.
Am zweiten Tag der Internationalen Tagung, die die Staatskanzlei in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung durchführt, geht es nochmals um regionale Identitäten an der Front sowie um die literarische Verarbeitung des Krieges. Am Freitag, dem Abschluss der Veranstaltung, wird das Gedenken an den Ersten Weltkrieg in den Focus gerückt.
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Die Rede der Ministerpräsidentin finden Sie <link http: www.rlp.de ministerpraesidentin malu-dreyer reden _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>hier.