Armin Baumert hat das Bundesverdienstkreuz für seine herausragenden Verdienste um einen humanen Leistungssport erhalten. „Als Spitzensportler, als Sportlehrer und Trainer sowie als Sportmanager und Führungspersönlichkeit in Sportorganisationen haben Sie in nahezu 40 Jahren das Sportgeschehen in Deutschland mitgeprägt. Sowohl beruflich wie auch ehrenamtlich haben Sie sich ganz dem Sport verschrieben“, sagte der Ministerpräsident bei der Feierstunde.
Beck erinnerte zunächst an den erfolgreichen Leistungssportler Baumert, der zwischen 1961 und 1972 unter anderem elf Mal den deutschen Meistertitel im Weitsprung errungen habe. Auch nach Beendigung der Karriere sei er dem aktiven Sport als Welt-, Europa- und- und Deutscher Seniorenmeister im Weitsprung verbunden geblieben. Beruflich habe Armin Baumert als Trainer gearbeitet und von 1987 bis 1995 den Olympiastützpunkt Berlin geleitet. Von 1995 bis 2004 habe er die Funktion des Leitenden Direktors und Geschäftsführers des Bereichs Leistungssport im Deutschen Sportbund inne gehabt.
„Auch ehrenamtlich haben Sie den Sport in verschiedenen Funktionen bereichert. Sie waren ab 1970 ehrenamtlicher Leichtathletik-Trainer bei verschiedenen Vereinen, Lehrwart des Leichtathletik-Verbandes Rheinland, übten zehn Jahre lang die Funktion des Rechnungsprüfers der Trainerakademie Köln des Deutschen Sportbundes aus, waren einige Jahre Präsident der Fördergemeinschaft Leichtathletik Rheinhessen und Vorsitzender der Leichtathletik-Abteilung des TuS Kaiseresch sowie Vorsitzender des Herren-Sport-Clubs Gamlen“, führte Beck auf.
2006 schließlich sei Armin Baumert in den Vorstand der Stiftung Nationale Anti Doping Agentur Deutschlands (NADA) berufen worden, deren ehrenamtlicher Vorsitzender er von 2007 bis zum Vollzug der Strukturreform vor einem Jahr war. „Heute bringen Sie Ihre Kompetenz als Mitglied im Aufsichtsrat der NADA und Vorsitzender der Kommission
Doping-Kontroll-System ein“, so der Ministerpräsident weiter. In all diesen Funktionen sei Baumert unermüdlich gegen die gesundheitliche Gefährdung und Wettbewerbsverzerrung durch Doping eingetreten. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit sei die Aufklärung über die negativen Folgen des Dopings ebenso wie die Vermittlung sportethischer Werte an die junge Generation. „Mit Ihrem Engagement stehen Sie für gelebtes Ehrenamt in einem humanen Leistungssport. Ich freue mich, dass ich Ihnen heute das Bundesverdienstkreuz überreichen kann“, sagte Ministerpräsiden Beck.
Herausragende Verdienste um landesweites Krankenhauswesen
Diana Dietrich aus Kaiserslautern wurde für ihre herausragende Verdienste um das rheinland-pfälzische Krankenhauswesen geehrt. Von 1975 bis 1996 war die Juristin Verwaltungsdirektorin des damaligen Klinikums der Stadt Kaiserslautern. Nach dessen Umwandlung in eine GmbH leitete Diana Dietrich von 1996 bis zum Ende des Jahres 2009 das Klinikum als Geschäftsführerin.
„Während der 35 Jahre Ihres Wirkens hat sich das Krankenhaus zum Westpfalzklinikum mit zwei Krankenhäusern an vier Standorten entwickelt und ist inzwischen eine weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannte Einrichtung“, sagte Ministerpräsident Beck in der Staatskanzlei. Großen Anteil habe Diana Dietrich außerdem an der Errichtung des ersten Nierentransplantations- sowie des ersten Herzzentrums in Rheinland-Pfalz.
„Auch im Ehrenamt haben Sie sich mit großem Engagement für die Entwicklung des Krankenhauswesens eingesetzt, ob als Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) oder als Vorstandsmitglied der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz. Im Mittelpunkt Ihres Wirkens stand dabei eine patientenorientierte Organisation“, so Beck in seiner Ansprache. Darüber hinaus habe Dietrich dem Landespflegesatzausschuss Rheinland-Pfalz angehört und sich als Mitglied der Schiedsstelle für die Festsetzung der Krankenhauspflegesätze für Rheinland-Pfalz und des Landesdiabetesbeirates engagiert.
Auch mit dem Thema Krankenhausentgelte habe sich Dietrich ehrenamtlich beschäftigt. So sei sie über viele Jahre Mitglied im Arbeitskreis „DRG (Diagnosis Related Groups – Diagnosebezogene Fallgruppen) und Krankenhäuser“ des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums gewesen. „Ihr jahrzehntelanges Engagement ist vorbildlich für unsere Gesellschaft. Ich freue mich, dass ich Ihnen heute das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichen kann“, betonte der Ministerpräsident.
Großes Engagement für Freireligöse Bewegung
Für sein langjähriges und vielfältiges ehrenamtliches Engagement in der Freireligiösen Bewegung wurde Siegward Dittmann ausgezeichnet. Ministerpräsident Beck würdigte den langjährigen Einsatz des Präsidenten der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz. „Im Mittelpunkt der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaft stehen Menschenrechte, Toleranz und Humanismus. Das Eintreten für diese Werte kennzeichnet auch Ihren Lebensweg“, sagte Ministerpräsident Beck.
Dittmann habe sein Engagement 1974 als Gruppenleiter bei der freireligiösen Jugend in Karlsruhe begonnen und sei später Landesjugendleiter geworden. Seit 1992 habe er das Amt des Präsidenten der Freireligiösen Landesgemeinde Pfalz inne, und seit 1991 sei er stellvertretender Gemeindevorsteher in Ludwigshafen.
„Auch in die überregionale Arbeit der Freireligiösen Bewegung bringen Sie sich mit großem Engagement ein, sei es im Grundsatzausschuss des Bundes Freireligiöser Gemeinden in Deutschland (BFGD) oder als Mitglied und seit 2003 als Vizepräsident im Präsidium des BFGD. Im Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) vertreten Sie den BFGD und sind dort seit 1996 als Schatzmeisters tätig“, hob der Ministerpräsident hervor.
Neben seinem Wirken für die Freireligiöse Gemeinde habe sich Siegward Dittmann auch im Personalrat der Realschule Plus, als Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Anstaltsbeirates der JVA Ludwigshaben sowie als Beisitzer in der Kammer für Kriegsdienstverweigerer engagiert. Außerdem sei er kommunalpolitisch unter anderem im Ortsbeirat von Ludwigshafen-Ruchheim aktiv. „Sie haben sich über Jahrzehnte für das Gemeinwesen und andere Menschen eingesetzt: Wir ehren Sie heute für Ihr vielfältiges Engagement, mit dem Sie Vorbild für andere sind“, sagte Beck.