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Beck/Dreyer: Jugendliche in der Wirtschaftskrise unterstützen

„Junge Menschen sind verstärkt von der Arbeitslosigkeit infolge der Wirtschaftskrise betroffen. Sie brauchen die verantwortungsvolle und weitsichtige Unterstützung von Politik und Wirtschaft“, teilten Ministerpräsident Kurt Beck und Arbeitsministerin Malu Dreyer anlässlich der Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli mit.
Eingang Agentur für Arbeit

 Danach waren in Rheinland-Pfalz im Juli 131.330 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies sind 3.819 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,1 Prozent auf 6,3 Prozent an. Jugendliche waren vom Anstieg überdurchschnittlich stark betroffen. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg von 16.108 im Juni auf 20.582 im Juli, und damit stärker als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im Juli habe mehrere Ursachen, so Beck und Dreyer. In diesem Zeitraum steht der Wechsel aus der Schule in die Ausbildung, das Studium oder andere Verpflichtungen wie Bundeswehr oder Freiwilliges Soziales Jahr an. „Viele junge Menschen melden sich in dieser Zwischenphase arbeitslos. Viele Betriebe haben zurzeit ihre Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen und besetzen im Laufe des Sommers noch viele Ausbildungsstellen.“ In diesem Jahr verschärfe die Wirtschaftskrise die Situation junger Menschen, nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Hinzu komme, dass Jugendliche beim Einstieg ins Berufsleben oft nur befristete Arbeitsverträge bekommen oder als Zeitarbeitnehmer beschäftigt werden. Diese prekären Beschäftigungsverhältnisse seien gerade in der Wirtschaftskrise besonders bedroht, so die beiden Politiker.

„Mittel- und langfristig werden uns diese Jugendlichen als Fachkräfte fehlen, wenn wir es nicht schaffen, ihnen eine berufliche Perspektive zu geben“, warnten der Ministerpräsident und die Arbeitsministerin mit Blick auf den absehbar steigenden Fachkräftebedarf. Beck und Dreyer appellierten an die Unternehmen, weitsichtig den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sichern und ihren jungen, gut ausgebildeten Fachkräften im Betrieb eine berufliche Zukunft zu geben. Sie wiesen auch darauf hin, dass ausgebildete Jugendliche sofort nach der Ausbildung in Kurzarbeit übernommen werden können.

Die Fachkräftesicherung ist ein wesentliches Thema der rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik. Dazu gehören Maßnahmen, wie die berufliche Weiterbildung oder der Abbau und die Vermeidung der Jugendarbeitslosigkeit. Der seit 1996 bestehende „Ovale Tisch für Ausbildung“, unter der Leitung von Ministerpräsident Kurt Beck, nimmt sich erfolgreich der Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation junger Menschen an. Trotz des Anstiegs der Jugendarbeitslosigkeit im Juli hat Rheinland-Pfalz bei den unter 25-Jährigen nach wie vor eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten im Ländervergleich. „Das gute Ergebnis bei der Jugendarbeitslosigkeit im Ländervergleich ist für uns ein Zeichen, dass wir mit unserer Strategie richtig liegen und ein Ansporn, unsere Anstrengungen in diese Richtung weiter zu verstärken“, betonten Beck und Dreyer. Das Arbeitsministerium wird deshalb die Ausbildung und Arbeitsaufnahme von schwer vermittelbaren Jugendlichen, von jungen Migrantinnen und Migranten oder von allein erziehenden jungen Müttern besonders unterstützen.

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