Diesmal war der Eifelkreis Bitburg-Prüm Ziel des Ministerpräsidenten, der sich das Schwerpunktthema Nahversorgung im ländlichen Raum ausgewählt hatte. Stationen waren die Firma HEIKO in Neuendorf, der Dorfladen in Metterich und das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel in Bitburg. Im Haus Beda in der Eifelstadt zog Kurt Beck dann am Abend in einer Podiumsdiskussion Bilanz seines Besuchstages. Eine Erkenntnis des Ministerpräsidenten: „Ich habe viel Ermutigendes gesehen und viel Ehrenamt erlebt, das für eine sehr positive Entwicklung der kleinsten und kleinen Gemeinden sorgt.“
Ausdrücklich lobte Beck die unterschiedlichen Dorferneuerungsprojekte. Die Arbeit der vergangenen Jahre habe für viele erfolgreiche Dinge in den Dörfern gesorgt. Als beispielhaft bezeichnete er das Modell der rollenden Lebensmittelmärkte der Firma HEIKO, die mittlerweile über den ländlichen Raum hinaus auch Stadtteile von Koblenz und Köln beliefere. Kurt Beck: „Ich bin überzeugt, dass die mobilen Versorgungsprojekte in Rheinland-Pfalz noch zunehmen werden. Das Modell aus Neuendorf sei auch auf andere Regionen im Land übertragbar.“
Intensiv diskutierte der Ministerpräsident beim Besuch des DLR Eifel in Bitburg die Probleme der Milchbauern. Beck berichtete aus seiner jüngsten Sprechstunde im heimischen Steinfeld, in der gleich mehrere Landwirte ihre schwierige Situation geschildert hätten. Ausdrücklich fragte er nach den Chancen für die Milchbauern durch Beratungsangebote des DLR. Leider kämen viele Landwirte, die große Probleme hätten, zu spät zur Beratung, berichtete der zuständige DLR-Abteilungsleiter Alfred Lorenz. Um wirtschaftlich funktionieren zu können, müssten die meisten Betriebe wachsen und sich technisch weiter entwickeln. Doch die Landwirte mit Liquiditätsproblemen könnten diesen Weg nicht mehr gehen. „In unserem Tagesgeschäft geht das bis hin zum Rat zum Ausstieg“, sagte Lorenz.
Ministerpräsident Beck zeigte großes Verständnis für die Sorgen der Milchbauern. „Wenn ein Liter Milch billiger ist als ein Liter Mineralwasser, dann stimmt was nicht.“ Beck bat die Mitarbeiter des DLR mit ihrer fachlichen Kompetenz in ihrer Beratertätigkeit nicht nachzulassen. Wenn immer mehr Milchviehbetriebe aufgäben, gebe es einen Strukturwandel, der weit über das Ökonomische hinausgehe und die ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz verändere. Gerade in der Eifel gelte es, die für die Region typischen Grünlandflächen zu erhalten, betonte der Ministerpräsident.
Beck: Ehrenamt bringt Dörfer nach vorne
„Die Entwicklung der Dörfer wird ein dauerhaftes Ringen bleiben. Die entscheidenden Fragen kennen wir; wir müssen die Antworten mit denen entwickeln, für die wir sie geben. Und gemeinsam können und werden wir die Dinge voranbringen.“ Optimistisch zeigte sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck zum Abschluss seines jüngsten Besuchstages im Rahmen der Reihe „Unterwegs für unser Land“.
