"Während im Bund die Zahl der den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen um 7,1 Prozent zurückging, nahm diese in Rheinland-Pfalz nur um 4,5 Prozent ab", so Beck und Dreyer weiter.
Bereits in der vergangenen Woche bei der Sitzung des Ovalen Tischs hatte sich abgezeichnet, dass die Vereinbarungen des rheinland-pfälzischen Paktes für Ausbildung erreicht werden. Die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern im Land konnten die Zahl der neu für die Ausbildung gewonnenen Betriebe und die Zahl der neuen Ausbildungsplätze annähernd auf dem Niveau des Vorjahres halten.
Rechnerisch kann bis zum Ende des Jahres jeder noch unversorgte Jugendliche einen Ausbildungsplatz erhalten, denn zurzeit stehen 635 Bewerberinnen und Bewerbern 873 offene Ausbildungsstellen gegenüber. „Die jungen Menschen müssen nun vor allem flexibel sein und ihre Berufswünsche realistisch bedenken“, so der Ministerpräsident. Die Nachvermittlungsaktivitäten von Arbeitsagenturen und Kammern sei die Chance, um den Weg in die Ausbildung zu finden.
Dass die Zahl der Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber, die bereits im Vorjahr oder früher die Schule verlassen haben, zurückgegangen ist, sei besonders erfreulich, so Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen. Waren zum selben Zeitpunkt im Vorjahr 502 so genannte Altbewerberinnen und Altbewerber ohne Ausbildungsplatz, so sind es in diesem Jahr noch 397. „Darüber hinaus müssen wir unsere Bemühungen für Jugendliche mit Migrationshintergrund fortsetzen. Die Betriebe müssen, vor allem bei vergleichbaren Schulabschlüssen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, noch offener für ein Ausbildungsverhältnis sein“, so die Ministerin. Sie verweist darauf, dass das Arbeitsministerium, auch gemeinsam mit den Arbeitsagenturen, zahlreiche Projekte zum Beispiel zur Berufsorientierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund umsetzt, um ihre beruflichen Chancen zu stärken.
Die Integration von Migrantinnen und Migranten in den rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt stünde auch bei der diesjährigen ESF-Jahreskonferenz im Mittelpunkt, die am 28. Oktober im Rheintal-Kongress-Zentrum in Bingen stattfinde. Die Landesregierung fördere mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds zahlreiche Projekte, die speziell auf die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund zugeschnitten seien.
Ministerpräsident Kurt Beck und Arbeitsministerin Malu Dreyer appellieren an die Betriebe, auch während der Krise auszubilden und sich weiterhin engagiert für die Jugendlichen in Rheinland-Pfalz einzusetzen.