| Betriebs- und Personalrätekonferenz

Beck und Dreyer: Solidarität mit Beschäftigten von Karstadt, Opel und Schlecker

Als unanständig und „unternehmerische Fehlentscheidung“ bezeichnete der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck vor mehr als 800 Betriebs- und Personalratsvertretern aus Rheinland-Pfalz die angekündigte Schließung des Karstadt-Kaufhauses in Kaiserslautern.
Ministerpräsident Kurt Beck; Bild: Pipprich

 Unter großem Beifall in der voll besetzten Mainzer Phönixhalle versicherte er den von der Kündigung betroffenen Kolleginnen und Kollegen die Solidarität der Landesregierung und der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des gesamten Landes. Kurt Beck: „Wer ein Kaufhaus schließt, das schwarze Zahlen schreibt, verkennt die Realität. So kann man nicht mit Menschen umgehen!“

Zuvor hatte Arbeitsministerin Malu Dreyer die Arbeitnehmervertreter beim heutigen Empfang der Landesregierung für Betriebs- und Personalräte begrüßt - unter ihnen Europa- und Landtagsabgeordnete sowie Kolleginnen und Kollegen von Opel, von Karstadt und von Schlecker. Malu Dreyer kritisierte deren Umwandlung von Märkten in „XL-Läden“, wobei dem nicht üppig bezahlten Personal gekündigt werde und im neuen Geschäft gegenüber noch schlechter bezahlte Mitarbeiterinnen eingestellt würden.

Die Arbeitsministerin dankte den Arbeitnehmervertretern für das gute Miteinander und die Bereitschaft zur Flexibilität. Dies habe entschieden dazu beigetragen, dass in Rheinland-Pfalz die Krise einigermaßen glimpflich verlaufen sei. Das gute Zusammenwirken von Arbeitnehmern, Gewerkschaften, Unternehmen und Politik lobte auch Ministerpräsident Kurt Beck. Er erinnerte an das Sofortprogramm der Landesregierung, durch das der Bürgschaftsrahmen des Landes von 400 Millionen Euro auf jetzt 1,2 Milliarden Euro aufgestockt worden sei. Gut 600 Unternehmen seien von der Koordinierungsstelle des Landes beraten und unterstützt worden. „Durch die Hilfen haben wir Tausende vor der Entlassung bewahrt“, sagte Kurt Beck.

Der Ministerpräsident forderte die Unternehmen angesichts des demographischen Wandels auf, gerade in Krisenzeiten die Ausbildung nicht zu vernachlässigen. „Der Facharbeitermangel wird bald wieder Thema sein. Wer jetzt nicht ausbildet, wird die Leute morgen suchen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“

Mit einer Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent stehe Rheinland-Pfalz im Ländervergleich gut da. Der Ministerpräsident verwies auf die vier Säulen des rheinland-pfälzischen Zukunftskonzepts für den Arbeitsmarkt: Das Land als Industriestandort, das Handwerk, Dienstleistungen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich sowie Land-, Forstwirtschaft und Weinbau. Letzteres gerade auch, um das Lebensgefühl zu stärken.

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