Das sagte Archäologe Karl-Josef Gilles vom Rheinischen Landesmuseum Trier. Die rechteckige Anlage mit den Maßen 60 mal 30 Meter sei offenbar eine von mindestens 19 Bergbefestigungen, die oberhalb der Mosel angelegt worden seien, um die Kaiserresidenz in Trier zu schützen.
"Es ist ein Sensationsfund", sagte Gilles. Denn mit der Entdeckung des "Princastellum" sei ein Ort gefunden worden, der bisher nur aus der antiken Literatur bekanntgewesen sei. Das "Princastellum" soll namensgebend für Bernkastel gewesen sein. Dass die Reste gefunden werden konnten, liege daran, dass sie nur teilweise mit der mittelalterlichen Kernburg überbaut wurden. Die Mauerreste sind im Zuge der Sanierung der mittelalterlichen Zwingermauer gefunden worden. Zudem hätten die Archäologen etwa 500 Meter südlich des Kastells einen "Vorposten" entdeckt, sagte Gilles: "Wir haben da einige konstantinische Münzen gefunden. Womöglich stehen wir erst am Anfang."
"Wir haben ein Kastell gefunden, das verschollen war. Mit den Funden muss die Geschichte der Burg neu geschrieben werden", sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Die Kastell-Reste sollen für Besucher aufgearbeitet werden, so Port weiter.