Weitere Stahlseile sollten anschließend unter dem Wrack verlegt werden. Das Schiff werde von den Kränen aber nur gehalten, bewegt werden müsse es für diese Arbeiten nicht. Nach Einschätzung der Bergungsexperten einer deutsch-niederländischen Spezialfirma wird das Schiff bis Mittwochnachmittag so weit sein, dass es von dem Geflecht aus Stahlseilen sicher gestützt wird. Anschließend soll mit Hilfe von Probebohrungen festgestellt werden, ob die Schwefelsäure an Bord in Kontakt mit Flußwasser gekommen ist und sich dadurch explosives Wasserstoffgas gebildet hat. Danach wird entschieden, wie bei der Bergung weiter vorgegangen soll.
"Die Experten entscheiden immer von Moment zu Moment", sagte der Sprecher. Ein starr vorgezeichnetes Vorgehen gebe es wegen vieler Unwägbarkeiten bei den komplizierten Arbeiten nicht. Stattdessen hätten die Spezialisten unterschiedliche Szenarien und mögliche Vorgehensweisen in einem Bergungskonzept zusammengefasst, das am Dienstag der Einsatzleitung sowie dem Wasser- und Schiffahrtsamt vorgestellt werden sollte.
Für Mittwoch wurden umfangreiche Sperrungen im Bahn- und Straßenverkehr angekündigt worden, auch der Rhein soll kurzzeitig wieder voll gesperrt werden. Während der havarierte Tanker flussaufwärts auch am Dienstag von Schiffen passiert werden konnte, stauen sich nach den Angaben der Einsatzleitung auf der gesperrten Gegenrichtung in Richtung Niederrhein am Dienstag mehr als 300 Schiffe etwa hundert Kilometer weit.