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Besser als erwartet

Die Winzer holen in diesem Jahr mehr Trauben aus den Weinbergen als sie noch bei Erntebeginn erwartet haben. Die neuen Schätzungen gingen für Deutschland von einem Ertrag von neun Millionen Hektolitern aus, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit Sitz in Bodenheim mit.

Das sei ein durchschnittlicher Wert. Sowohl das DWI als auch die Weinbauverbände waren zunächst von leicht unterdurchschnittlichen Erträgen ausgegangen.

Allerdings seien die Ernten regional und sogar lokal sehr unterschiedlich ausgefallen, erklärte das DWI weiter, das sich auf eine Erhebung des Deutschen Weinbauverbandes stützt. Abhängig sei der Ertrag vor allem davon, wie viel es im Frühsommer regnete und hagelte. Die feuchte Witterung führte dazu, dass sich unter anderem der Falsche Mehltau stark ausbreitete. Die Winzer mussten viel spritzen und ausschneiden, um ihre Ernten zu retten.

In Rheinland-Pfalz sticht in diesem Jahr das Weinanbaugebiet Mittelrhein hervor. Dort wird 17 Prozent mehr Ertrag erwartet als im Fünf-Jahres-Mittel. Die Pfalz hingegen liegt genau im Durchschnitt; in Rheinhessen wird mit vier Prozent weniger gerechnet, an der Ahr mit drei Prozent weniger. Schlechter sieht es an der Mosel und der Nahe aus: Dort liegt die Ernteschätzung bei sieben beziehungsweise neun Prozent weniger.

Mit der Qualität ist das DWI sehr zufrieden. Die Trauben seien gut ausgereift und sehr gesund - das verspreche «fruchtbetonte Weißweine und farbkräftige Rotweine». Die Lese ist nun fast vorbei; derzeit werden noch spätreife Sorten wie Riesling und Spätburgunder reingeholt. Einige Betriebe lassen ein paar Rebzeilen hängen in der Hoffnung, sie als Eiswein ernten zu können.

In anderen Teilen Europas hat die extreme Witterung zu erheblichen Ertragsverlusten geführt. Die EU-kommission geht laut DWI von einer Erntemenge von rund 166 Millionen Hektolitern aus. Das wäre ein Minus von einem Prozent im Vergleich zum Fünf-Jahres-Durchschnitt. Vor allem Zypern, Kroatien und Österreich verzeichneten Einbußen. In Rumänien und Ungarn wurde mehr geerntet. (dpa)

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