Sie fordern die Bundesregierung auf, ein gesetzlich verankertes Lärmschutzziel für alle Verkehrsträger zu schaffen. Für die Lärmsanierung an bestehenden Strecken müssten die gleichen strengeren Grenzwerte gelten, wie für den Neubau von Straßen- und Schienenstrecken.
Hessens Umweltministerin Priska Hinz machte deutlich: „Wir wollen die Lärmbelastung für die Bevölkerung spürbar verringern. Das momentane Regelwerk zum Schutz gegen Verkehrslärm reicht hierfür nicht aus, denn die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse werden nicht ausreichend berücksichtigt. Es muss dringend an den aktuellen Wissensstand angepasst werden.“ Dies gelte sowohl für den Straßen- und Schienenverkehr als auch für den Lärm entlang der Einflugschneisen großer Flughäfen. Die Akzeptanz für Mobilität und der hierfür erforderlichen Verkehrsinfrastruktur hängt entscheidend davon ab, dass die Lärmbelastung der Bevölkerung entlang der Hauptverkehrsstrecken reduziert wird.
„Die Lärmsanierung muss gesetzlich verpflichtend werden“, erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken. Für die hoch lärmbelasteten Strecken des Schienengüterverkehrs seien außerdem kurzfristige Maßnahmen erforderlich: Ein vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kommt zu dem Schluss, dass nächtliche Betriebsbeschränkungen für „laute“ Güterzüge sowohl mit europäischem als auch nationalem Recht grundsätzlich vereinbar sind. Im Einzelfall könne ein Nachtfahrverbot vielen Bürgerinnen und Bürgern die gesundheitlich notwendige Nachtruhe ermöglichen. Zudem stelle der Bund für einen effektiven und verkehrsübergreifenden Lärmschutz derzeit nicht ausreichend Finanzmittel zur Verfügung. „Spätestens im Haushaltsplan für das kommende Jahr muss der Bund die Gelder für den Lärmschutz deutlich aufstocken“, forderte Höfken.
Auch im Hinblick auf die am Samstag, den 10. Mai, stattfindende Demonstration gegen den Zuglärm im Mittelrheintal wäre es ein wichtiges Signal, wenn die UMK den Bund auffordern würde angemessen mit dem Problem der Lärmbelästigung umzugehen. Nach Angaben von Bürgerinitiativen passieren am Tag und in der Nacht etwa 550 Züge das Mittelrheintal. Darunter auch fast 200 Güterzügen bei denen Lärmpegel von bis zu 110 Dezibel gemessen werden, das ist deutlich lauter als ein Presslufthammer.