| Gesundheitswirtschaft

Dem Gemeinwohl verpflichtet

Anlässlich ihrer Verabschiedung in den Ruhestand hat sich die Sprecherin der Geschäftsführung der Marienhaus GmbH, Christa Garvert, ein Symposium zum Thema „Werteorientierte Unternehmenskultur im Spannungsfeld der aktuellen Herausforderungen“ gewünscht, an dem auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer teilgenommen hat.
Schwester M. Basina Kloos, Christa Garvert, Dr. Heinz-Jürgen Scheid, Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Schwester M. Basina Kloos, Christa Garvert, Dr. Heinz-Jürgen Scheid, Ministerpräsidentin Malu Dreyer (v.l.)

Verabschiedung von Christa Garvert
Verabschiedung von Christa Garvert

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Unsere Gesundheitspolitik bleibt den Maßstäben der Gerechtigkeit und Solidarität verpflichtet

Die Ministerpräsidentin hob den Mut von Christa Garvert hervor, weitreichende Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. „Sie geben ein Beispiel dafür, dass der christliche Glaube auch eine wirtschaftliche Organisation des Dienstes am Menschen nicht fürchten muss“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie dankte der langjährigen Sprecherin der Geschäftsführung der Marienhaus GmbH im Namen der ganzen Landesregierung und wünschte ihr für „ihre Zukunft, all ihre Ideen und ihr Engagement weiter besten Erfolg und Gottes reichen Segen“.

Christa Garvert war die erste weltliche Krankenhausoberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und maßgeblich verantwortlich für die Neuausrichtung der Marienhaus GmbH in ihrer Zeit als Geschäftsführerin der Trägerschaft von 2000 bis 2013 und als Geschäftsführerin der Marienhaus-Holding. Die Ministerpräsidentin würdigte die Arbeit der Marienhaus Stiftung als Unternehmen, das seine „Ziele auf der Basis der christlichen Nächstenliebe und einem ganzheitlichen Dienst am Menschen erreiche.“ Die Schaffung einer Unternehmenskultur, die dem Anspruch der Nächstenliebe genauso Rechnung trage wie dem der Wirtschaftlichkeit, sei eine Daueraufgabe und bedürfe einer beständigen Hinterfragung der eigenen Arbeit. 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer wies darauf hin, dass sich auch die Gesundheitspolitik der Landesregierung nicht Fragen der Wirtschaftlichkeit entziehen könne, dass sie aber dabei stets den Maßstäben von Gerechtigkeit und Solidarität verpflichtet bleibe. „Weder heute noch morgen wollen wir Arztpraxen, Krankenhäuser, Altenheime und Hospize dem freien Spiel der Kräfte des Marktes überlassen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Die Landesregierung orientiere sich am Leitbild einer „Gesundheitspolitik für alle“. Um eine solche gerecht zu finanzieren, müssten die Krankenkassenbeiträge zu gleichen Teilen von Arbeitgebern wie Arbeitnehmern bezahlt werden. 

Gesundheitspolitische Schwerpunkte seien für die Landesregierung die Sicherung der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen, die Steigerung der Attraktivität des Berufes des Hausarztes, die Krankenhaus-Strukturreform, die Nutzung neuer Technologien wie der Telemedizin, die Verbesserung der pflegerischen Versorgung in allen Regionen sowie präventive Angebote zur Gesundheitsförderung.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte, dass gerade in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft nicht die „Menschlichkeit mit dem Markt zu Grabe getragen werden dürfe“. Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität steckten den notwendigen ethischen Rahmen ab, damit die Sozial- und Gesundheitswirtschaft dem Einzelnen und dem Gemeinwohl verpflichtet blieben.

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