| Gesundheitswirtschaft

Deutsch-Arabisches Forum eröffnet

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hat am Montag rund 60 hochrangige Wirtschaftsvertreter aus dem Emirat Dubai und aus Rheinland-Pfalz zum 1. Wirtschaftsforum in Form eines „Majlis-Zusammentreffen“ in Mainz begrüßt.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke; Bild: rlp-Archiv
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke; Bild: rlp-Archiv

„Ich sehe dieses arabisch-deutsche Wirtschaftstreffen als ideale interkulturelle Begegnungsplattform, die den Wissenstransfer, die Begegnung und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern weiter vertieft“, sagte Lemke zum Auftakt der Veranstaltung. Ziel sei es, nachhaltige und langfristige Beziehungen mit wichtigen Entscheidungsträgern und Geschäftsleuten aus den Golfstaaten aufzubauen und weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitswirtschaft zu sondieren, die sich im arabischen Raum derzeit wirtschaftlich sehr stark weiterentwickelt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer in Dubai in Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium.

„Die Golfregion ist momentan eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen weltweit, mit großen Chancen auch für die deutsche mittelständische Exportwirtschaft. Wichtig ist dabei, nachhaltige und langfristige Partnerschaften aufzubauen, wie es Unternehmen aus Rheinland-Pfalz, unterstützt von ihrer Landesregierung, bereits seit Jahren beispielhaft angehen. Das Wirtschaftsforum ist hierbei ein weiterer, innovativer Meilenstein“, sagte Dr. Peter Göpfrich, CEO der AHK Dubai.

Wirtschaftsministerin Lemke bezeichnete Rheinland-Pfalz als „verlässlichen Wirtschaftspartner“ für die Länder der Golfregion. Dies zeige sich einerseits an dem kontinuierlichen Anstieg des Handelsvolumens, wie auch an bestehenden Kooperationen, zum Beispiel zum Aufbau des ersten Schlaganfallzentrums, das im Emirat Dubai mit Hilfe von Experten aus Rheinland-Pfalz entstanden sei. Auch bei der Diabetesversorgung gebe es großes Interesse an einer Zusammenarbeit. In Rheinland-Pfalz besteht ein Diabetes-Cluster, welches industrielle Forschung und Entwicklung, universitäre Forschung und Ausbildung sowie interdisziplinäre Versorgung über die gesamte Wertschöpfungskette eng miteinander verbindet und bundesweit einzigartig ist.

Darüber hinaus bietet die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz mit einem gesunden Mix aus großen und mittelständischen Unternehmen ein breites Branchenspektrum und weitere interessante Anknüpfungspunkte der Zusammenarbeit. In 2012 wurden rund 54 Prozent des Umsatzes des verarbeitenden Gewerbes im Auslandsgeschäft erzielt. Diese im Bundesländervergleich erreichte Spitzenquote verdeutlicht, wie sehr rheinland-pfälzische Unternehmen vom Export und der Erschließung neuer Märkte profitieren. „Für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz ergeben sich verstärkte Exportmöglichkeiten, denn Made in Germany ist weiterhin ein imageträchtiges Qualitätssiegel, das auf der arabischen Halbinsel sehr gefragt ist“, zeigte sich die Ministerin überzeugt.

Laut Germany Trade & Invest (gtai) stiegen die Lieferungen aus Deutschland zwischen 2006 und 2012 um 78 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro in der GCC-Region (Gulf Cooperation Council). Zudem investieren die Vereinigten Arabischen Emirate derzeit Milliarden in den Ausbau des Gesundheitssystems, vor allem in neue Krankenhäuser. Entsprechend wächst der Medizintechnikmarkt kräftig. Sein Volumen ist 2012 auf 550 Millionen bis 580 Millionen US Dollar gestiegen. Aufgrund der lebhaften Konjunktur in der Region kann die deutsche Wirtschaft auch künftig mit kräftigen Exportzuwächsen in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) rechnen. Neben den USA ist Deutschland der führende Medizintechniklieferant auf dem VAE-Markt.

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