Vor dem Hintergrund des „Brexit“-Referendums sprachen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Botschafter Wood über Fragen der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Europa, Deutschland und insbesondere Rheinland-Pfalz mit Großbritannien. „Großbritannien und Rheinland-Pfalz sind seit langer Zeit gute Partner in zahlreichen Bereichen, darunter der Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung“, erklärte die Ministerpräsidentin. Dabei gelte es, erleichterte Austauschbedingungen wie das derzeitige ERASMUS-Programm als Errungenschaft zu bewahren.
So kooperiere das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) aus Kaiserslautern mit dem University College in London, um Instrumente zur Vorhersage und Beeinflussung der Verbreitung ansteckender Krankheiten zu entwickeln. Die rheinland-pfälzischen Schulen pflegen circa 100 Schulpartnerschaften mit Großbritannien, die Hochschulen beteiligen sich vor allem im Rahmen des ERASMUS-Programms am Austausch mit dem Land. Hinzu kommen rund 50 Kommunalpartnerschaften, darunter die Landeshauptstadt Mainz mit ihrer Partnerschaft zu Watford.
„All diese Projekte zeugen davon, dass die Zusammenarbeit und der Austausch mit Großbritannien nicht nur für den Standort Rheinland-Pfalz, sondern - über sachliche Beweggründe hinaus - insbesondere auch für die Menschen in unserem Land wichtig sind. Der direkte Kontakt miteinander prägt uns sehr viel mehr, als die Berichte und Klischees übereinander. Daher wollen wir sicherstellen, dass diese Beziehungen sich auch weiterhin gut entfalten können“, betonte die Ministerpräsidentin. Der Botschafter sagte zustimmend, dass er gerne die untechnische Formulierung verwende: „Wir wollen Freunde bleiben."
Bereits bei der Sitzung des rheinland-pfälzischen Ministerrats in Brüssel in der vergangenen Woche befasste sich die Landesregierung intensiv mit den Auswirkungen des Brexit auf Rheinland-Pfalz.