„Die europäische Idee von Adolf Muschg, Martin Walser und André Weckmann war immer die eines Europa der Regionen. Mit Ihrem Allmende-Projekt wollten sie Grenzen überwinden und Brücken schlagen, ohne vorhandene kulturelle Besonderheiten zu negieren“, so Malu Dreyer. Indem die Gründer der Literatur-Zeitschrift „Allmende“ versuchten, eine Balance zwischen regionaler Identität und Internationalität herzustellen, hätten sie ein Zeichen für die kulturelle und politische Verständigung in Europa gesetzt.
Adolf Muschg habe sich außerhalb seines schriftstellerischen Wirkens stets klar zu aktuellen Themen positioniert, noch heute trete er regelmäßig mit kritischen Äußerungen zu gesellschaftlichen Ereignissen in Erscheinung. „Adolf Muschg gehört zu den Autoren, die sich auch in das politische Geschehen einmischen und Gesellschaft offen hinterfragen“, so die Ministerpräsidentin. In seinen Werken bewahre er jedoch stets die notwendige künstlerische Distanz, auch wenn darin historische oder aktuelle politische Fragestellungen beleuchtet werden.
„Seit fünf Jahrzehnten publiziert Adolf Muschg Texte, die die Menschen bewegen. Er schafft es stets, seine Geschichten aus einem Blickwinkel zu erzählen, der die private Ebene und die großen gesellschaftlichen Zusammenhänge gleichermaßen beleuchtet und miteinander in Beziehung setzt. Ich wünsche ihm zu seinem 80. Geburtstag einen zufriedenen Blick auf sein bewegtes Leben und für das kommende Jahr weiterhin Gesundheit und Schaffenskraft“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Adolf Muschg wurde am 13. Mai 1934 in Zollikon im Kanton Zürich geboren. Im Jahr 1981 gründete er zusammen mit Martin Walser und André Weckmann die Literatur-Zeitschrift „Allmende“, von der zahlreiche kulturpolitische Impulse ausgingen. Adolf Muschg ist eine von bisher 34 Persönlichkeiten, die seit 1979 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurden.