Dreyer und Hering: Rheinland-Pfalz präsentiert eine einheitliche Systemlösung zur Schlaganfallversorgung

Mit einer einheitlichen Systemlösung zur Schlaganfallversorgung präsentiert sich die Initiative Gesundheitswirtschaft gemeinsam mit Projektpartnern auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Rheinland-Pfalz vom 25. - 28. Januar 2010 auf der Arab Health in Dubai.
Patient in Therapie nach Schlaganfall; Bild: dpa

„Mit der Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft wollen wir internationale Kooperationen und den Wissenstransfer durch den Aufbau von stabilen Partnerschaften fördern. Ziel ist es, voneinander zu lernen und dazu beizutragen, bestehende strukturelle oder konzeptionelle Prozesse gemeinsam mit den lokalen Akteuren zu optimieren“, erklärte Wirtschaftsminister Hendrik Hering das Engagement der Initiative auf einer der weltweit bedeutendsten Messen für Medizintechnik, Gesundheit, Pharmazie und Dentaltechnik in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

„Gerade im Bereich Schlaganfallprävention und -behandlung besetzt Rheinland-Pfalz mit der Universitätsmedizin Mainz und Unternehmen wie Boehringer Ingelheim oder Institutionen wie das Fraunhofer Institut in Kaiserslautern eine Vorreiterposition, die internationale Aufmerksamkeit verdient“, führte Gesundheitsministerin Malu Dreyer aus. Darüber hinaus habe Rheinland-Pfalz bundesweit eine Vorreiterrolle beim Aufbau von Schlaganfalleinheiten inne und könne bereits durch eine flächendeckende Versorgungsstruktur überzeugen, so die Ministerin weiter.

Aus Sicht der Experten hängen die Exporterfolge der Gesundheitswirtschaft maßgeblich von der Organisation ganzheitlicher Systemlösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab und eröffnen zugleich enorme Exportchancen. „Dies ist eine Stärke des deutschen Gesundheitswesens und zugleich ein Markenzeichen, mit dem wir international punkten können“, unterstrichen Dreyer und Hering.

Neben den bereits laufenden Aktivitäten zur Verbesserung des Gesundheitswesens in Dubai hat z.B. auch Abu Dhabi in den „Wirtschaftsvisionen 2030“ angekündigt, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kräftig in eine entsprechende Infrastruktur im Gesundheitswesen investieren zu wollen. Im Fokus stünde die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal. Parallel dazu ist zusammen mit ausländischen Partnern der Aufbau einer eigenen Pharmaindustrie geplant, die sich besonders um Forschung und Entwicklung kümmern solle. Im Visier sind spezielle Krankheiten, die in der Region besonders häufig vorkommen.

Vor diesem Hintergrund zeigten sich Dreyer und Hering überzeugt, dass das internationale Engagement der Initiative neben den bereits vielen laufenden Aktivitäten im Land, ein richtiger und wichtiger Schritt ist, um die vorhandenen Potenziale zu nutzen und zur Wettbewerbssteigerung rheinland-pfälzischer Unternehmen und Institute international beizutragen. „Mit dem Aufbau und Betrieb von speziellen Behandlungseinheiten für Schlaganfallpatienten (Stroke-Units) in Akutkliniken, ein abgestimmtes Ineinandergreifen von Versorgungsangeboten vom flächendeckenden Rettungswesen bis hin zur Rehabilitation ist eine integrierte Systemlösung entstanden, die in alle Länder übertragbar und mit lokalen Partnern realisierbar ist“, so die beiden.

Ergänzt wird die Messepräsentation zudem durch das Symposium „Competent Team Solution for Optimal Stroke Care“, das die Initiative gemeinsam mit den Projektpartnern konzipiert hat und zudem gezielt Multiplikatoren und Entscheider aus Politik, Wirtschaft und dem Gesundheitswesen eingeladen worden sind. Das Symposium, zu dem sich rund 150 Teilnehmer angemeldet haben, findet am 27. Januar in Dubai Health Authority (DOHMS) statt und wird durch den amtierenden Generalkonsul des deutschen Generalkonsulats, Jörg Herrera, und Wirtschaftsminister Hering eröffnet. DOHMS wird geleitet von Sheikh Hamdan Bin Rashid Al Maktoum in Zusammenarbeit mit dem Generaldirektor Qadhi Saeed al-Murooshid.

Mit der Initiative Gesundheitswirtschaft und der Förderung der sektorübergreifenden Zusammenarbeit unterstützt und stärkt Rheinland-Pfalz das Angebot von integrierten Systemlösungen im Land. Schon jetzt sind im Land Kernkompetenzen angesiedelt, die dazu beitragen, dass weitere integrierte Systemlösungen zur Förderung der Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehen, die auch über die Grenzen von Rheinland-Pfalz von Interesse sein könnten.

Partnerinnen und Partner aus Rheinland-Pfalz stellen sich vor

Ein enormer medizinischer Fortschritt für die Schlaganfallversorgung ist die intravenöse Thrombolyse, die Boehringer Ingelheim entwickelt hat. Hierbei handelt es sich um die weltweit einzige zugelassene Akuttherapie des akuten ischämischen Schlaganfalls, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Zur Frage der Prävention von Schlaganfällen, die durch ein Vorhofflimmern ausgelöst werden, hat das Unternehmen gerade eine klinische Studie mit beeindruckenden Ergebnissen abgeschlossen, die das Potenzial haben, die bisherige orale Antikoagulation zu revolutionieren.

Wichtiger Partner in der Kooperation ist auch die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit ihren mehr als 50 Kliniken, Instituten und Abteilungen, die durch ihre langjährige Expertise und modernste technische Ausstattung eine effektive und Erfolg versprechende Behandlung bei einem Hirninfarkt möglich macht. Im Mittelpunkt der Schlaganfallversorgung steht die zertifizierte überregionale besondere Behandlungseinheit für Schlaganfallpatienten „Stroke-Unit“ mit zwölf Betten. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit verbindet darüber hinaus die Bereiche Krankenversorgung, Forschung und Lehre.

Mit der innovativen Schlaganfall Risiko Analyse (SRA) hat sich das mittelständische Unternehmen apoplex medical technologies GmbH sowohl in der Primärprävention als auch in der Sekundärprävention einen Namen gemacht: Anhand eines mathematischen Analyseverfahrens können Schlaganfallrisiken durch Vorhofflimmern rechtzeitig erkannt und frühzeitig behandelt werden. Das Verfahren bietet damit eine gute Grundlage zur Verhinderung von Schlaganfällen.

Die enge Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten im präklinischen Bereich der Akutversorgung spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Behandlung in der Schlaganfallversorgung. Das Deutsche Zentrum für Notfallmedizin und Informationstechnologie am Fraunhofer IESE Institut in Kaiserslautern unterstützt alle an der Versorgung von Notfallpatienten beteiligten Einrichtungen im Bereich Forschung und Entwicklung. Dazu gehören die Struktur- und Prozessanalyse im Bereich der prä- und innerklinischen Notfallversorgung, die Konzeption und der Aufbau von Einsatzdatenbanken, Expertensystemen, Kommunikationsstrukturen sowie telemedizinischen Netzwerken.

Bildungs- und Beratungsangebote entlang der Versorgungskette bietet das Unternehmen „maxQ im bfw - Unternehmen für Bildung“, das in vielen Netzwerken der Gesundheits- und Berufsverbände mitwirkt. Der Bildungsanbieter hat eine hohe Kompetenz in der Aus- und Weiterbildung sowie bei der Ausarbeitung und Umsetzung innovativer Personal- und Organisationsentwicklungskonzepte.

Weitere Informationen zur Initiative Gesundheitswirtschaft finden Sie im Internet unter www.mwvlw.rlp.de/Wirtschaft/Gesundheitswirtschaft und www.masgff.rlp.de/Arbeit/Gesundheitswirtschaft.

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