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Gratulation an Prof. Dr. Katalin Karikó zum Medizin-Nobelpreis: Welt schaut erneut auf Forschungsstandort Mainz

Der Nobelpreis des Jahres 2023 für die Kategorie Medizin und Physiologie geht unter anderem an Frau Prof. Dr. Katalin Karikó, Biochemikerin und ehemalige Senior Vice President von BioNTech für ihre bahnbrechenden Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Bereich der Botenstoff-RNA (mRNA). Dazu gratulieren Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Prof. Dr. Katalin Karikó
Prof. Dr. Katalin Karikó, Biochemikerin und ehemalige Senior Vice President von BioNTech.

Ihr ist die Entwicklung einer mRNA-Technologieplattform gelungen, die völlig neue Wege in der Medizin eröffnet hat und die maßgeblich für die weltweite Erstzulassung eines Corona-Impfstoffs durch BioNTech war. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass diese mRNA-Technologieplattform große Bereich der Medizin revolutionieren und neue Diagnose- und Therapieangebote für verschiedene schwere Erkrankungen ermöglichen wird.

„Ich möchte Frau Karikó meine allergrößten Glückwünsche und Anerkennung aussprechen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Heute verbinden die meisten Menschen mit der von Ihnen entwickelten mRNA-Technologieplattform und dem Corona-mRNA-Impfstoff vor allem die Erfolge bei der Bekämpfung der Pandemie, nicht zuletzt dank der unglaublich schnellen Entwicklung und Produktion des BioNTech-Impfstoffs.“

Sie erinnerte daran, dass die Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffs im Normalfall Jahre und Jahrzehnte dauere und dass es nur durch das enge Zusammenspiel aller beteiligten Akteure aufgrund der globalen Ausnahmesituation möglich war, diese Zeitspanne so signifikant zu verkürzen und dadurch Millionen Menschen einen besseren Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung zu bieten.

„In der Corona-Pandemie konnte die Menschheit erstmalig von den Vorteilen der mRNA-Technologie profitieren. Das aus meiner Sicht wirklich begeisternde und bahnbrechende an der entwickelten Technologie ist, dass sie das Potential hat, unterschiedlichste Erkrankungen des Immunsystems zukünftig besser therapieren zu können und dadurch weit über die Corona-Pandemie hinaus für die Gesellschaft von unschätzbarem Nutzen sein wird“, so die Ministerpräsidentin.

Auch Wissenschaftsminister Clemens Hoch gratulierte der Preisträgerin: „Frau Karikó hat mit ihrer unerschütterlichen, langjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen Paradigmenwechsel in der Medizin losgelöst haben. Durch ihre Arbeiten hat sie Wege gefunden, diese innovative Technologie zum Wohl der Gesellschaft nutzbar zu machen. Und das in Lichtgeschwindigkeit“, so der Minister in Anspielung auf das Projekt „Lightspeed“, das zur Entwicklung des BioNTech Impfstoffs führte.

„Als Wissenschaftsminister erfüllt es mich natürlich mit großem Stolz zu sehen, dass heute die ganze Welt auf den Wissenschaftsstandort Mainz schaut. In der Vergangenheit gab es bereits einmal eine revolutionäre Erfindung, die von Mainz aus die Welt eroberte und veränderte, ich meine die Erfindung des modernen Buchdrucks durch Johannes Gutenberg. Rund sechshundert Jahre später stehen wir durch die bahnbrechende Leistung von Ihnen, Frau Karikó, wieder am Anfang einer technologischen Revolution aus Mainz, die die Welt verändern wird - dieses Mal im Bereich der Medizin“, so Minister Hoch.

Was lange Zeit als zentrales Hemmnis eines Einsatzes von mRNA im Immunsystem galt, nämlich die körpereigene Abwehrreaktion des Immunsystems, konnte Frau Prof. Dr. Katalin Karikó nach jahrelanger Forschung umgehen: Ihr gelang es, die körpereigenen Abwehrreaktionen durch den Einsatz einer veränderten mRNA auszuschalten und die intrazelluläre Proteinproduktion deutlich zu erhöhen. Neben Karikó erhielt der US-Molekularbiologen Drew Weissman die begehrte Auszeichnung. Beide hatten 2005 das Patent für ihre mRNA-Technologie angemeldet. Damals gelang es, RNA-Moleküle so zu modifizieren, dass sie in menschlichen Zellen nicht mehr von der Immunabwehr zerstört werden.

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