„Die Sorgen und Nöte der Menschen berühren ihn zutiefst. Ich bin beeindruckt, wie gut der Papst über die Situation in Deutschland informiert ist. Das Gespräch mit ihm war eindrucksvoll, tief und auch ermutigend. Es wird mir immer in lebendiger Erinnerung bleiben“, so der Ministerpräsident weiter.
Das Vier-Augen-Gespräch mit dem Heiligen Vater habe ihm auch Gelegenheit gegeben, dem Papst Rheinland-Pfalz und seine Menschen näherzubringen, so der Ministerpräsident. „Ich habe dem Heiligen Vater schildern können, dass Rheinland-Pfalz auch in den vielen Krisen der Gegenwart ein Land des Zusammenhalts ist, in dem sich fast jeder Zweite ehrenamtlich zum Wohle der Gemeinschaft engagiert. Der Papst war sehr interessiert zu hören, wie wir mit den großen Aufgaben der Transformation umgehen, die Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen verändern.
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Bei den Gesprächen im Vatikan spielt auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle. Gemeinsamkeit gab es bei der Einschätzung, dass Regularien wichtig sind, damit KI dem Menschen diene und nicht für manipulative Zwecke missbraucht werden dürfe.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer berichtete dem Papst auch vom guten Verhältnis zwischen der Landespolitik und den Kirchen in Rheinland-Pfalz. „Wir schätzen dieses enge und vertrauensvolle Verhältnis sehr. Die Bischöfe sind unverzichtbare Partner, wo immer es darum geht, die Menschen im Land in schwierigen Zeiten zu unterstützen.“
Solidarität und Nächstenliebe sei gelebter christlicher Glaube. Ein Mensch dürfe nur dann auf einen anderen herabschauen, wenn er ihm aufhelfen wolle. Mit diesen Worten überreichte Papst Franziskus Ministerpräsident Alexander Schweitzer ein Bronzerelief, das diese Botschaft ins Bild setzt.
Als besonderes Geschenk aus Rheinland-Pfalz brachte der Ministerpräsident eine Sachspende für das Almosenwerk des Vatikans in Höhe von 8.000 Euro mit. Sie kommt vom Unternehmen Sebapharma mit Sitz in Boppard. Das Unternehmen schlägt damit eine Brücke in die Studienzeit des Heiligen Vaters. 1985 wohnte der Student Jorge Mario Bergoglio für zwei Monate in der schönen Stadt am Mittelrhein, wo er am dortigen Goethe-Institut die deutsche Sprache studierte.
„Wir freuen uns sehr, mit unserer Produktspende das Almosenamt des Vatikans in seiner bedeutenden sozialen Arbeit unterstützen zu können. Als Familienunternehmen fühlen wir uns den Werten der Nächstenliebe und Solidarität tief verbunden und sehen es als unsere Verantwortung, Menschen in Not zu helfen. Gerade in einer Welt, die zunehmend von Konflikten geprägt ist, möchten wir aktive Hilfe leisten“, erläuterte Dr. Daniel Rothoeft, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung bei der Sebapharma GmbH & Co. KG, die Beweggründe für die Spende. Die gespendeten Hygieneartikel sind bereits an Obdachlose in Rom verteilt worden.
Als kleines persönliches Geschenk aus Rheinland-Pfalz überreichte der Ministerpräsident eine Erinnerungsmedaille, die 2024 zur Tausendjahrfeier der Königskrönung Konrads II. in Mainz geprägt wurde. Sie zeigt den „Alten Dom“ St. Johannis Mainz und den Speyerer Dom. Konrad II., der im „Alten Dom“ Mainz gekrönt wurde, den Bau des Speyerer Doms veranlasste und dort begraben ist, war auch König von Italien und wurde vom Papst zum Kaiser gekrönt, so dass die Münze auch auf die historische Verbundenheit zwischen Rom und Mainz hinweist.
Nach der Privataudienz erwies der Ministerpräsident dem verstorbenen emeritierten deutschen Papst Benedikt XVI. an seinem Grab die Ehre. Im Gespräch mit S.Em. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin stand ebenfalls der Austausch zu aktuellen politischen Themen und weltpolitischen Fragestellungen im Vordergrund.
Im Anschluss wurde der Ministerpräsident von Msgr. Prof. Stefan Heid, dem Direktor des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft und Mitglied im Vorstand der Erzbruderschaft, auf dem Campo Santo Teutonico begrüßt und trug sich in das Gästebuch ein. Im Gespräch mit dem Vizepräsidenten Dr. Cesare Zucconi und weiteren Vertreterinnen der Gemeinschaft Sant’Egidio konnte er auch die römische Schule für Sprache und Kultur der Gemeinschaft, eine Sprachschule für Migrantinnen und Migranten, besuchen und informierte sich über ihre friedenspolitischen Projekte. Zum Abschluss seiner Reise wurde der Ministerpräsident von Vizerektor Florian Mroß im Päpstlichen Institut Santa Maria dell’Anima begrüßt. Im Gespräch mit Bischof Paul Tighe, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Kultur, standen Chancen und Risiken der Künstlichen InteIligenz im Vordergrund.
Begleitet wurde der Ministerpräsident bei seinem zweitägigen Besuch in Rom unter anderem vom Leiter des Katholischen Büros Mainz, Dieter Skala.
Besonders geehrt war der Ministerpräsident, im Heiligen Jahr von Papst Franziskus empfangen zu werden. „Wie Millionen Pilger, die im Heiligen Jahr in den Vatikan kommen, bedeutet es mir sehr viel, als ‚Pilger der Hoffnung‘ die Heilige Pforte zu durchschreiten“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer.