| Zum Tod von Phillip Benz

Ein unermüdlicher Arbeiter gegen das Vergessen

Am 13. November verstarb mit Phillip Benz einer der letzten Zeitzeugen, die als politisch Verfolgte im KZ Osthofen bei Worms interniert waren. Ministerpräsident Kurt Beck reagierte betroffen auf die Nachricht vom Tod des engagierten Mannes, der einen großen Beitrag zur Errichtung der Gedenkstätte am ehemaligen KZ in Osthofen geleistet hat.
Gedenkstätte KZ Osthofen; Bild: www.gedenkarbeit-rlp.de

„Wir betrauern mit Phillip Benz einen aufrechten Bürger, der sich unermüdlich gegen das Vergessen der schrecklichen Diktatur des Nationalsozialismus eingesetzt hat“, so Ministerpräsident Kurt Beck.

Phillip Benz wurde er am 13. März 1912 in Arheilgen bei Darmstadt geboren. Politisch geprägt von der Arbeiterbewegung, wurde Benz schon früh Mitglied in der Baugewerkschaft und der Sozialistischen Arbeiterjugend. Im Jahr 1931 trat er dann der Kommunistischen Partei Deutschlands und der Roten Hilfe bei. Durch sein politisches Engagement und seine offene Ablehnung der nationalsozialistischen Ideologie, wurde er schnell zur Zielscheibe der politischen Gegner. Trotz Schikane durch die Nationalsozialisten, trotz Zwangsarbeit und letztlich sogar der Verbringung in das Konzentrationslager Osthofen, zeichnete sich Phillip Benz durch Standhaftigkeit und Überzeugungstreue im Widerstand zum Unrechtsregime der Nationalsozialisten aus.

„Phillip Benz war ein Zeitzeuge, der den Schrecken der NS-Herrschaft hautnah erfahren musste und trotz Repressalien und physischer und psychischer Gewalt seine Überzeugungen nicht aufgab“, sagte Beck.

Auch nach dem Ende der NS-Diktatur setzte sich Benz weiter aktiv für die Arbeiterbewegung ein und zeigte außerordentliches Engagement für die Gesellschaft: So gründete der Architekt im zerstörten Nachkriegsdeutschland die Gemeinnützige Baugenossenschaft Darmstadt-Arheilgen mit dem Ziel, in Darmstadt neuen, besonders für Familien und die „kleinen Leute“ bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Wichtiges Anliegen war für Phillip Benz auch immer die Weitergabe seiner Erfahrungen und die Gedenkarbeit gegen das Vergessen. Dabei war Benz einer der Initiatoren und treibenden Kräfte bei der Errichtung der Gedenkstätte am ehemaligen KZ Osthofen. Seit 1986 unterstützte er den Förderverein Projekt Osthofen e.V. und später auch die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz beim Aufbau der Gedenkstätte. Für seinen unermüdlichen Einsatz gegen das Vergessen wurde Phillip Benz im Jahr 2007 mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

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