Conrad erklärte im Rahmen der Diskussion zum Thema ´Zehn Jahre EU-Osterweiterung am Beispiel Polens und Tschechiens´: "Die Freiheitsbewegungen in Polen und in Tschechien, die eng mit Solidarnosc und mit den nachhaltigen Wirkungen des Prager Frühlings zu verbinden sind, haben mit dazu beigetragen, dass 1989 die deutsche Wiedervereinigung friedlich möglich wurde.“
Auch der bekannte polnische Publizist Adam Krzeminski unterstrich bei der Festveranstaltung den positiven Beitrag Polens und Tschechiens zur europäischen Einigung. Conrad betonte, beide Länder hätten unter dem nationalsozialistischen Terror in besonderem Maße gelitten. Sie heute zu Freunden zu zählen, mit denen wir gute Nachbarschaft pflegen, sei nicht selbstverständlich. „Das ist ein Geschenk, für das wir sehr dankbar sind. Ein Land wie Rheinland-Pfalz, das sich bewusst ist, wie sehr wir von der Aussöhnung mit Frankreich profitiert haben, und das eine sehr lebendige Partnerschaft mit Burgund pflegt, weiß dies besonders zu würdigen.“
Conrad erinnerte daran, dass die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und der Woiwodschaft Oppeln in Polen bereits vor dem EU-Beitritt von Polen und Tschechen begründet wurde. Die Partnerschaft mit der Region Mittelböhmen in Tschechien vervollständigte im Jahr 2003 den Partnerschaftsverbund. „Dass die vier Regionen Rheinland-Pfalz, Burgund, Oppeln und Mittelböhmen ein Vierernetzwerk pflegen, ist ein ganz besonderer Beitrag zum Zusammenwachsen Europas. Hier wird Kooperation konkret - zum Beispiel im trinationalen Europastudiengang der Universitäten Mainz, Dijon und Oppeln -, hier finden tausendfach Begegnungen auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. Jungen Menschen diese europäischen Erfahrungen zu ermöglichen, ist und bleibt ein vordringliches Anliegen der Partner.“
„Trotz aller Rückschläge auch gegen Demokratie- und Freiheitsrechte wie in Ungarn“, so Conrad, „und erst recht angesichts der aktuellen Krise an der Ostgrenze Europas in der Ukraine in Nachbarschaft zu Polen und Tschechien, war die EU-Osterweiterung richtig, weil sie den Raum des friedlichen Miteinanders, der Demokratie und der gemeinsamen Werte erweitert hat. Diese Errungenschaft zu sichern und weiter zu entwickeln bleibt unsere Aufgabe.“