Nach Angaben von Verbraucherschutzminister Jochen Hartloff muss deshalb aber niemand auf den Grillspaß verzichten. „Infektionen können vermieden werden, wenn einige einfache Regeln beachtet werden.“
Laut Hartloff ziehen sich jedes Jahr tausende Rheinland-Pfälzer eine Durchfallerkrankung zu. „Als Hauptinfektionsquelle gelten mit Bakterien wie Campylobacter oder Salmonellen belastete Lebensmittel.“ Dem Landesuntersuchungsamt (LUA) seien in diesem Jahr bereits über 1.700 durch Campylobacter-Bakterien ausgelöste Erkrankungen gemeldet worden. In über 500 weiteren Fällen seien Salmonellen die Ursache für Übelkeit und Erbrechen gewesen. Minister Hartloff: „Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, da nicht bei jeder Durchfallerkrankung ein Arzt aufgesucht wird.“
Die Quelle einer Infektion lasse sich in den meisten Fällen nicht mehr ermitteln, weil die kontaminierten Lebensmittel bereits aufgegessen worden seien. „Die stichprobenartigen Untersuchungen des LUA von rohem Fleisch aus dem Handel zeigten aber, dass ein gewisser Prozentsatz der Waren natürlicherweise mit Bakterien belastet ist“, so der Minister. Campylobacter-Bakterien seien vor allem in rohem Geflügelfleisch nachweisbar, hier sei annähernd jede dritte Probe belastet. In rund einem Prozent der untersuchten Proben von rohem Fleisch und Fleischerzeugnissen fänden sich Salmonellen. Insgesamt habe das LUA in diesem Jahr bisher rund 350 derartige Proben auf Campylobacter und Salmonellen untersucht, im vergangenen Jahr waren es knapp 750.
Tipps des Verbraucherschutzministeriums, wie man gesund durch die Grillsaison kommt:
• Durchfallerreger werden sicher abgetötet, wenn Fleisch, Würstchen und Hackfleischfrikadellen vollständig durchgebraten werden. Fleisch sollte innen nicht mehr rosa sein.
• Bakterien wie Salmonellen vermehren sich bei hohen Temperaturen sehr schnell. Salate mit Mayonnaise oder Desserts mit Sahne oder rohen Eiern deshalb durchgehend im Kühlschrank lagern und erst kurz vor dem Servieren herausholen. Wenn möglich sollten bei großer Hitze alternative Rezepte ohne Eier oder Sahne verwendet werden.
• Die Kühlkette auch beim Transport im Auto aufrecht erhalten: Während der Fahrt zur Grillfete sollten Fleisch und Salate in eine Kühlbox gepackt werden. Nach der Ankunft am besten gleich in den Kühlschrank stellen.
• Oft stehen Salate bei einer Grillfeier lange bei hohen Temperaturen im Freien, und die Reste werden nach der Party für den Verzehr am nächsten Tag noch einmal kühl gestellt. Die Speisen sollten aber am Tag der Zubereitung aufgegessen werden.
• Für fertiges Grillgut und Salate nicht die gleichen Teller und Servierplatten benutzen, auf denen vorher rohes Fleisch lag. Denn Krankheitskeime können auch über den rohen Fleischsaft übertragen werden.
• Nach dem Hantieren mit rohem Fleisch, Geflügel und Eiern Hände waschen. Messer, Schneidbretter und Schüsseln mit heißem Wasser spülen.