Damit ließen sich bei kriminellen Jugendlichen die Strafverfahrensdauer und die Rückfallquote deutlich senken.
Grundgedanke ist, dass sich hierbei stets dieselben Fachleute der beteiligten Berufsgruppen regelmäßig treffen, wie Justizminister Heinz Georg Bamberger in Mainz sagte. "Die kennen ihre Pappenheimer, die kennen die Szene, die wissen, wer was gemacht hat." Innenminister Karl Peter Bruch ergänzte, oft könne es helfen, "erst mal in die Familien zu gehen" und nicht gleich das "Schwert des Strafrechts" zu schwingen.
Während das Konzept in großen Städten eigene "Häuser des Jugendrechts" vorsieht, wo die beteiligten Fachleute unter einem Dach zusammenarbeiten, sollen in kleineren Kommunen «Fallkonferenzen» mit den Experten ausreichen - etwa in den Räumen der Polizei. Als Pilotprojekt für eher ländliche Regionen gelten die vor einem Jahr gestarteten regelmäßigen Treffen der Akteure in Bad Kreuznach in der örtlichen Polizeiinspektion. Allein seit April 2009 bearbeiteten sie laut Bamberger in ihren "Fallkonferenzen" 23 Tatkomplexe mit insgesamt 48 Beschuldigten.
Ähnliche regionale Konzepte sind zunächst in Landau und Zweibrücken geplant. "Häuser des Jugendrechts" gibt es bereits in Mainz, Ludwigshafen und seit kurzem auch in Kaiserslautern. Entsprechende Vorbereitungen laufen zudem in Trier, Koblenz und Neuwied.
Einmaliges Konzept gegen Jugendkriminalität
Rheinland-Pfalz will die Jugendkriminalität mit einem bundesweit einmaligen Konzept bekämpfen. Die bereits bewährte besondere Zusammenarbeit von Polizei, Justiz, Jugendämtern und Betreuervereinen in Großstädten solle in ähnlicher Form flächendeckend ausgeweitet werden.
