| Equal Pay Day

Entgeltlücke schließen

„Frauen werden immer noch viel zu oft schlechter bezahlt als Männer. Gleiche oder gleichwertige Arbeit muss auch gleich bezahlt werden. Die Höhe der Vergütung darf nicht vom Geschlecht abhängen", so Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Frauenministerin Irene Alt und Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich des Equal Pay Day am 19. März.
Symbolbild Equal Pay Day

"Deshalb setzen wir uns als Landesregierung dafür ein, die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern zu beseitigen. Das geht nur durch eine Sensibilisierung der gesamten Gesellschaft und in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern."

„Es kann nicht sein, dass die statistische Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern bezogen auf das durchschnittliche Stundenentgelt nach wie vor rund 21 Prozent beträgt“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Das ist unfair und ein Relikt aus einer Zeit der massiven Benachteiligung von Frauen, das in die Geschichtsbücher gehört, aber nicht in die Lebenswirklichkeit des Jahres 2016.“

„Damit hier endlich Abhilfe geschaffen wird, haben wir die ‚Kompetenzstelle für freiwillige Lohntests‘ geschaffen“, ergänzte Frauenministerin Irene Alt. „Diese informiert über freiwillige Lohntests und die Vorteile für Unternehmen, die sich mit dem Thema befassen. Denn eine faire Bezahlung trägt zu einem positiven Image bei und ist damit Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte.“

„Im Laufe eines Berufslebens vergrößert sich der Einkommensabstand der Frauen zu Männern. Die ungleiche Bezahlung hat entsprechend negative Konsequenzen für die Alterssicherung von Frauen“, so Arbeitsministerin Bätzing-Lichtenthäler. „Es ist keine einfache Aufgabe, die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen zu beseitigen. Mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns sind wir schon einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Frauen profitieren besonders vom Mindestlohn. Es muss aber noch mehr passieren, damit Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt gleich behandelt werden.“ Ein wichtiger Faktor zur Überwindung der Entgeltungleichheit sind transparente Lohnstrukturen. Hier müssen auf Bundesebene endlich die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die Ursachen für die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede sind vielfältig: Frauen arbeiten öfter in Wirtschaftszweigen mit niedrigerem Einkommensniveau, sind seltener in Führungspositionen vertreten, unterbrechen häufig familienbedingt die Erwerbstätigkeit und müssen als Wiedereinsteigerinnen vielfach schlechtere Einkommensperspektiven in Kauf nehmen.

Der Equal Pay Day wurde von der Business and Professional Women (BPW) Germany e.V initiiert und weist seit 2008 auf den geschlechterspezifischen Entgeltunterschied hin. In diesem Jahr steht der Equal Pay Day unter dem Motto „Was ist meine Arbeit wert?“. Wenn Frauen im Durchschnitt knapp 22 Prozent weniger verdienen als Männer, heißt das, dass sie bei gleichem Stundenlohn für 22 Prozent des Jahres kein Gehalt bekämen. Diese Zeitspanne unbezahlter Arbeit würde vom 1. Januar bis zum Equal Pay Day am 19. März dauern.

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