Die Erinnerungskultur verbinde Wissen und Verantwortung. Sie sei 80 Jahre nach dem antijüdischen Terror vom November 1938 in neuer Weise herausgefordert, denn die Ära der Zeitzeugen komme an ein Ende. „Bald werden ihre Erinnerungen nur noch über Medien zugänglich sein. Eine jüngere Generation formt ihr Wissen und Urteil schon jetzt über Filme, YouTube und Mangas“, so die Ministerpräsidentin. Politik müsse deshalb Orte unterstützen, die den jüngeren Generationen die Möglichkeit gibt, ihre Fragen zu stellen und sich mit ihren Gefühlen, Wertvorstellungen und Ideen an den Debatten zu beteiligen. Das gelte auch für diejenigen, die neu in unser Land kommen und ihre Erinnerungen mit den geschichtlichen Erfahrungen Deutschlands verbinden.
„In unserer Erinnerungskultur gedenken wir der Opfer und richten zugleich den Blick auf die Gegenwart. Im gemeinsamen Erinnern an die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten setzen wir uns als Staat und Gesellschaft gemeinsame Ziele. Der 9. November 2018 fordert von uns, Judenhass und rassistischen Vorurteilen in aller Form entgegenzutreten. Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft nie wieder Akzeptanz finden. Als Landesregierung kämpfen wir mit aller Entschiedenheit dagegen. Das sind wir den Opfern des 9. November und der Schoa schuldig“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.