Das Pilotprojekt wolle "Sex-Arbeiterinnen" bei einer beruflichen Umorientierung beraten und unterstützen. "Roxanne", in Trägerschaft der pro familia Koblenz, erhält vom Land 30 000 Euro im Jahr.
"Mit der neuen Beratungsstelle wird in Rheinland-Pfalz echte Pionierarbeit geleistet", sagte Sozialministerin Malu Dreyer bei der Eröffnung. Der Ausstieg sei für viele Prostituierte ein zentrales Thema. Sinkender Verdienst sowie psychische und physische Probleme veranlassten viele Frauen, aussteigen zu wollen. "Roxanne" könne ausstiegswilligen Prostituierten kompetent zur Seite stehen und praktikable Alternativen aufzeigen, sagte Dreyer.
Nach einer aktuellen Untersuchung des Bundesfamilienministeriums will die Hälfte der Prostituierten in Deutschland nicht länger als drei Jahre in der Szene arbeiten. Für einen tatsächlichen Ausstieg brauche es jedoch viel Mut und Kraft, sagte die Ministerin. Bundesweit gebe es zwischen 250 000 und 450 000 Prostituierte.
Die Beratungsstelle wolle aber auch für Frauen da sein, die in ihrem Beruf bleiben wollten, teilte "Roxanne" mit. Hier könnten Berater helfen, Berufs- und Lebensbedingungen zu verbessern. Am Anfang stehe die Kontaktaufnahme. Es sei wichtig, zunächst Vertrauen zu gewinnen, sagte der Geschäftsführer der pro familia Koblenz, Achim Klein.