„Das Thema Atomausstieg macht nicht an Ländergrenzen halt, deswegen ist dieser Zusammenschluss sehr wichtig“, so Bundespräsident Van der Bellen. „Rheinland-Pfalz hatte die Allianz 2016 mit gegründet. Die föderale Stimme der Länder gewinnt besonders dann an Bedeutung, wenn die nationale Regierung Atomkraft befürwortet“, so Bundesratspräsidentin Malu Dreyer. Gemeinsames Ziel sei eine europäische Energiewende ohne Atomkraft.
Die Ministerpräsidentin wirbt für ein Europa ohne Atomkraft und will deshalb die Allianz politisch stärken. “Atomkraft betrifft alle, deshalb tragen nicht nur die Nationalstaaten Verantwortung. Genehmigungsverfahren, Laufzeitverlängerungen und Kontrollen müssen auf den Prüfstand. Auch sollen indirekte Subventionen – wie Haftungsobergrenzen – ausgeschlossen werden. Hier muss vor allem die EU-Kommission stärker auf die Mitgliedsstaaten einwirken“, so die Ministerpräsidentin. Darüber hinaus sei es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger grenzüberschreitend zu beteiligen: „Wir müssen die Sorgen der Menschen im Umkreis von Atommeilern ernst nehmen. In einem gemeinsamen Europa dürfen die Betroffenen nicht ausgeschlossen werden bei Anhörungen, Genehmigungsverfahren und in Kontrollgremien, nur weil sie auf der anderen Seite einer Grenze leben. Es braucht mehr Transparenz und Beteiligung.“
Die Allianz wurde 2016 auf Initiative des Landes Oberösterreich von mehreren europäischen Regionen, unter anderem Rheinland-Pfalz, gegründet. Mittlerweile gehören der Allianz 15 Regionen an, neben Rheinland-Pfalz verschiedene Länder Österreichs, die Region Ostbelgien, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Thüringen sowie das Großherzogtum Luxemburg.
Am 26. April 2017 fand ein weiteres Treffen der Allianz in Brüssel statt, bei dem in einer Deklaration verschiedene Maßnahmen festgelegt wurden. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz für die Verankerung klarer Schutzstandards für die Bevölkerung auf höchstem Niveau, für ein europaweites verbindliches und transparentes Nuklearsicherheitssystem und ausreichende Kontrollmöglichkeiten auf EU-Ebene und für eine Begrenzung von Laufzeitverlängerungen. Außerdem sollen weitere Regionen aktiv angeworben werden.