| Gerty-Spies-Literaturpreis

Eva Menasse geehrt

Die österreichische Autorin Eva Menasse ist mit dem Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden.
Eva Menasse, Bild: dpa
Eva Menasse; Bild: dpa

Die 43-Jährige erhalte die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung unter anderem für ihren "zynismusfreien scharfen Witz und leidenschaftlichen Ernst", teilte die Landeszentrale mit.

Die einstimmige Jury-Entscheidung beruht nicht allein auf ihrem jüngsten Roman "Quasikristalle", mit dem sie sich in die erste Reihe der deutsch(sprachig)en Literatur geschrieben habe, wie die Jury feststellte. Sie stelle sich in ihren Werken den Grundfragen unseres heutigen Lebens und lasse dabei die Vergangenheit nicht außer Acht, begründete Wolfgang Faller die Entscheidung der Jury.

Menasse ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie schrieb unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. In ihrem Debütroman "Vienna" beschreibt sie, eng an die eigene Familiengeschichte angelehnt, das österreichisch-jüdische Verhältnis im 20. Jahrhundert. In ihrem Erzählungsband "Lässliche Todsünden" dekliniert sie mit ironisch und zugleich leidenschaftlichem Ernst liebevoll das Scheitern von Lebensentwürfen an Fällen "lässlichen" Fehlverhaltens. Eva Menasse setzt ihre im Grunde philosophischen Einsichten erzählerisch um. Ihre Laufbahn begann sie als Journalistin und engagiert sich, wo immer sie es für nötig hält, gesellschaftspolitisch.

Der Gerty-Spies-Literaturpreis ist nach der Trierer Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden Gerty Spies benannt, die 1997 im Alter von 100 Jahren in München starb. Frühere Preisträger sind unter anderem Peter Härtling, Juli Zeh, Günter Wallraff, Christoph Hein und F.C. Delius.

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