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Experten bekämpfen Mückenplage am Oberrhein

Starkregen, Hochwasser und schwüle Temperaturen haben zu einer explosionsartigen Vermehrung der Mückenlarven entlang des Oberrheins geführt. "Der Unwettersommer in diesem Jahr bietet ihnen ideale Bedingungen", sagte Norbert Becker von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage am Oberrhein (KABS).
Schnake; Bild: dpa

Schon jetzt haben die Experten zwischen dem baden-württembergischen Sasbach (Landkreis Emmendingen) und Bingen (Kreis Mainz-Bingen) mit 190 Tonnen fast vier Mal soviel Bekämpfungsmittel über den Brutgebieten der Plagegeister verteilt wie im vergangenen Jahr.

Seit März seien rund 300 Schnakenbekämpfer auf einer Fläche von 14 000 Hektar im Einsatz, um die Massenpopulation einzudämmen. Fast durchgehend unterstützten zwei Hubschrauber die Aktionen aus der Luft. Die Experten rücken den Mücken mit einem speziellen biologischen Wirkstoff zu Leibe. Das Eiweiß-Präparat löst sich im Wasser auf, entfaltet im Darm seine Wirkung und führt zum Tod der Larve. Negative Auswirkungen auf andere Organismen gibt es laut KABS aber nicht.

Gefährlich seien die Insekten vor allem wegen der afrikanischen Usutu-Viren, die durch sie auf Vögel übertragen werden können. "Täglich werden zig tote Amseln entdeckt", sagte Becker. Infizierte Vögel zeigen meist zerzaustes Gefieder und Verhaltensauffälligkeiten und sollten gemeldet werden.

Um die Stechmücken an der Fortpflanzung zu hindern, rät der Experte Gartenbesitzern, Pfützen zu vermeiden und Regentonnen abzudecken.

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