| Kino

Förderung für Kinos auf dem Land

Mit einem Förderprogramm will die Landesregierung das Kinosterben in der ländlichen Region bremsen.
Kinosessel; Bild: dpa
Kinos sind nicht nur kulturelle Stätten, sondern auch wichtiger Teil der Infrastruktur im ländlichen Raum

Dafür würden rund 800.000 Euro für die Umrüstung der Lichtspielhäuser auf digitale Techniken bereitgestellt, sagten Bildungsministerin Doris Ahnen und Wirtschaftsminister Hendrik Hering in Mainz. Das Programm richte sich an Kinos in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern sowie Spielstätten, die wegen ihres kulturell hochwertigen Programms vom Land prämiert worden seien. Knapp ein Viertel der Gelder stammten aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes, die übrigen drei Viertel aus einem Sonderprogramm der beiden Landesministerien.

 

Wirtschaftsminister Hering sagte, die Umstellung auf digitale Techniken sei notwendig, damit kleinere Kinos auf dem Land ebenso wie die großen Kinocenter in den Städten aktuelle Filme anbieten könnten. Denn in Zukunft würden Kinofilme nur noch in der digitalen Version und nicht mehr als klassische Filmrolle vertrieben. Allerdings koste die Umrüstung einer einzelnen Leinwand bis zu 75.000 Euro. "Vor allem kleine Filmtheater können diese Investition nicht stemmen", sagte der Minister. Eine weitere Schließung von Kinos auf dem Land wäre "tragisch" und ein Standortnachteil. Hering betonte: "Kinos sind ein wichtiger Teil der Infrastruktur im ländlichen Raum."

 

Kulturministerin Ahnen bezeichnete die Lichtspielhäuser als "unverzichtbare Orte der Filmkunst" und "wichtige Stätten der Bildung und Weiterbildung". Insbesondere die kleinen Programmkinos zeigten statt der Kassenschlager aus Hollywood sehr viele deutsche und europäische Produktionen. Diese Vielfalt gelte es zu erhalten, unterstrich Ahnen.

 

Der Sprecher des rheinland-pfälzischen Kinobüros, Roger Schimanski, nannte das  Förderprogramm einen "wichtigen Impuls" für die Kinobetreiber. Diese müssten aber nicht nur Investitionen in die technische Modernisierung stemmen, sondern in etlichen Fällen obendrein in die Renovierung ihrer Häuser.

 

Die sieben größten Filmfabriken Hollywoods hatten neue technische Standards für die  digitale Kinovorführung entwickelt, bekannt als DCI-Spezifikation (Digital Cinema Initiative). Filme sollen in Zukunft nicht mehr als analoge Filmrollen, sondern weitaus kostengünstiger als digitale Kopien etwa übers Internet verbreitet werden. 

 

Teilen

Zurück