"Das Gespräch mit dem argentinischen Staatspräsidenten Macri machte deutlich, mit welch großer Hoffnung Argentinien auf die Wiederbelebung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland schaut, nach Jahren der Abschottung vom Weltmarkt strebe Macri eine stärkere Öffnung an. Bundesratspräsidentin Malu Dreyer war der ranghöchste Besuch aus Deutschland seit zehn Jahren.
Der Besuch wurde in den argentinischen Medien aufmerksam beobachtet. Für Rheinland-Pfalz war das eine großartige Gelegenheit, neue Verbindungen zu knüpfen. „Mir war von Anfang an wichtig, dass Rheinland-Pfalz von meiner Bundesratspräsidentschaft profitiert. Deswegen habe ich auch eine große Wirtschaftsdelegation mitgenommen. So konnten die Unternehmerinnen und Unternehmer wichtige Kontakte knüpfen“, so Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mit dabei war Landtagspräsident Hendrik Hering, die Direktorin des Bundesrates, Dr. Ute Rettler, Staatssekretärin Heike Raab und Wirtschaftsstaatssekretär Andy Becht zusammen mit DGB Chef Dietmar Muscheid und Weinkönigin Lena Endesfelder.
In der Wirtschaftsdelegation waren 17 Unternehmer aus Rheinland-Pfalz. „Wein war ein ganz wichtiges Thema der Reise, denn Rheinland-Pfalz als Weinland Nummer eins in Deutschland hat großes Interesse am Weinland Argentinien“, sagte Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die 17 rheinland-pfälzischen Unternehmer aus den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie, Biotechnologie, Elektronik, Softwareentwicklung sowie sonstiger Industriesektoren zogen eine überaus positive Bilanz nach Gesprächen mit Geschäftspartnern aus den beiden Zielmärkten Argentinien und Uruguay. Andy Becht, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, hat die Wirtschaftsdelegation geleitet.
Die Wirtschaftsreise ist Teil des Außenwirtschaftsförderprogramms „Gemeinsam auf Auslandsmärkte“, das der heimischen Wirtschaft jährlich ein umfassendes Angebot zum Auf- und Ausbau von Wirtschaftskontakten in weltweit interessanten Zielmärkten bietet. "Herzstück dieser Reisen sind von den Auslandshandelskammern organisierte Kooperationsbörsen, die den Unternehmen punktgenaue Gesprächspartner auf Produktions- und Dienstleistungsebene vermitteln", so Becht. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft kann so Chancen ausloten, Türen öffnen und die Außenwirtschaft stärken.
Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihre Delegation führten Gespräche mit hochrangigen Repräsentanten aus der Politik. Ein Schwerpunkt lag dabei auf den Ministerien für die Bereiche Wirtschaft, Industrie, Handel und Landwirtschaft. „Diese Gespräche waren wichtig, um Chancen auszuloten und die Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Beziehungen zu diskutieren“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Für die Wirtschaftsdelegation standen in Argentinien die Stabilität des Systems und die Mittelstandsfinanzierung im Mittelpunkt, während in Uruguay der Fokus auf den Anforderungen des Mittelstandes an die Fachkräfterekrutierung lag. „Wir wollen voneinander lernen und Ansatzpunkte und Chancen zur Intensivierung der Beziehungen identifizieren. Wir wollen Partnerschaften und Win-win-Situationen schaffen“, sagte der Staatssekretär. Zum Teil sei es gelungen, aus den politischen Gesprächen heraus spontan neue Kontakte zu knüpfen und Partner unmittelbar zusammenzubringen.
Als Beleg für die perfekt ineinander greifende Organisation der Partner vor Ort werteten Dreyer und Becht die Tatsache, dass sich für einen rheinland-pfälzischen Unternehmer während der Kooperationsbörse weitere Kontakte im 1.000 km entfernten Mendoza auftaten, die er erfolgversprechend nutzen konnte. „Wir haben ihn kurzerhand in einen Flieger gesetzt und zu seinen potenziellen Geschäftspartnern geschickt“, so Dreyer und Becht.
Ein wichtiger Punkt in allen Gesprächen war das angestrebte EU-Mercosur Freihandelsabkommen, das den Warenverkehr zwischen den großen Märkten in Lateinamerika und Europa erleichtern soll. „Vom freien Handel dürfen aber nicht nur die Unternehmen profitieren, es müssen immer auch die Interessen der Menschen und der Schutz von heimischen Arbeitsplätzen berücksichtigt werden", betonten Bundesratspräsidentin Dreyer und die argentinische Außenministerin Malcorra.
„Argentinien und Uruguay haben auch ein großes Interesse an unserer dualen Berufsausbildung. Denn Wirtschaftswachstum kann nur gelingen, wenn es genügend Fachkräfte gibt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Hier soll der Austausch künftig noch stärker intensiviert werden.
Beeindruckt war die Delegation vom Engagement der jungen Generation in beiden Ländern. Das zeigte sich in Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern, aber auch mit Studierenden. „Das Engagement der jungen Leute und die Stabilität der Demokratie nach der schlimmen Zeit der Militärdiktatur zeigt, dass das das beste Wirtschaftsbelebungsprogramm ist“, sagte Landtagspräsident Hering. "Die Rolle der Gewerkschaften ist in beiden Ländern sehr stark", bilanziert DGB Chef Muscheid. „Eine gerechtere Einkommensverteilung ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor.“
Als mustergültig erlebte die Delegation den flächendeckenden Breitbandausbau in Uruguay. „Hier haben wir ein großes Interesse und einen weiteren Austausch vereinbart“, sagte die für Digitales zuständige Staatssekretärin Raab.
„In den politischen Gesprächen aber auch bei den Treffen mit jungen Menschen und den Gewerkschaften haben wir wichtige Grundlagen für einen engeren Austausch geschaffen, von denen wir wechselseitig profitieren werden", sagte Bundesratspräsidentin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Abschluss ihrer Reise.
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