| Trier

Geburtstag bei Sonnenaufgang

Die Stadt Trier hat ihren 2030. Geburtstag gefeiert. Wie bei den alten Römern begann der Festakt mit dem Sonnenaufgang. Und dann zeigte auch noch eine wahre Kaiserin ihr Gesicht.
Der Marmorkopf der Kaiserin Livia wurde nach 300 Jahren wieder zusammengefügt; Bild: dpa
Der Marmorkopf der Kaiserin Livia; Bild: dpa

Noch graut der Morgen, es ist neblig und kühl, als die Geburtstagsfeier beginnt. Pünktlich zum Sonnenaufgang um 7.21 Uhr ergreift Triers Oberbürgermeister Klaus Jensendas Wort: "Herzlichen Glückwunsch, Trier, zum 2030. Geburtstag!". Die rund 100 Gäste, die sich zu früher Stunde in einer römischen Thermenanlage versammelt haben, wollen es den alten Römern gleichtun: Denn auch der Gründungsakt des römischen "Augusta Treverorum" im Jahr 17 vor Christus soll mit den ersten Sonnenstrahlen begonnen haben.

Der 2030. Geburtstag ist zwar kein besonders runder, aber für die Stadt Trier dennoch Grund genug zum Feiern: "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir Deutschlands älteste Stadt sind", sagt Jensen. Da gebe es nichts dran zu rütteln, das hätten inzwischen auch Kollegen anderer Städte eingesehen, die den Titel für sich beansprucht hätten. "Das wird jetzt nur noch hinter vorgehaltener Hand noch behauptet, es gibt da keine offene Diskussion mehr."

Passend zur Feier des Tages tauchte dann am Dienstag die Gattin des Trierer Stadtgründers, Kaiser Augustus (31 v. Chr. bis 14. n. Chr.), auf: Kaiserin Livia - und zwar in Form eines rund 40 Zentimeter großen Marmorkopfes. "Das ist ein Jahrhundertfund", sagt der Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter. Und ein kurioser obendrein: Denn das Porträt hatte in zwei Hälften zerbrochen 330 Jahre getrennt in Luxemburg und in Trier gelegen. Am Geburtstag wurden die Fragmente erstmals wieder zusammengeführt.

Dass Livia als gut drei Meter große Figur aus Marmor mit anderen Mitgliedern der Augustus-Familie in Trier stand, sei ein weiterer Beleg für die frühe Gründung der Stadt, sind sich Jensen und die Wissenschaftler einig. Livia wird künftig sowohl in Trier als auch in Luxemburg zu sehen sein - jeweils mit einer Originalhälfte und einer in Kopie.
(dpa)

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