Im 61. Jahr der Festschreibung der Gleichberechtigung im Grundgesetz sei noch immer nicht erreicht, wofür Frauen schon seit dem ersten Internationalen Frauentag im Jahr 1911 kämpften: gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit.
"Im EU-Durchschnitt stehen wir auf dem fünftletzten Platz. Das muss sich ändern“, sagte die Ministerin. Lohntestverfahren wie das aus der Schweiz übernommene Verfahren Logib-D oder das neu entwickelte Prüfinstrument eg-check-de seien wichtige Instrumente, um Transparenz über das Lohngefüge in Betrieben herzustellen.
In Rheinland-Pfalz beträgt der durchschnittliche geschlechtsspezifische Lohnunterschied 21,6 Prozent. "Ich freue mich sehr, dass einige Unternehmen bei uns bereits Lohntestverfahren durchführen, zum Beispiel die Marienhaus GmbH, der Medizinische Dienst der Krankenkassen Rheinland-Pfalz oder BASF IT Services“, betonte Dreyer.
Die Ursachen für die Lohnunterschiede seien vielfältig. "Wir brauchen eine politische Strategie, die alle dafür verantwortlichen Faktoren einbezieht, ein abgestimmtes Vorgehen aller relevanten Arbeitsmarktakteure und die Wahrnehmung des Themas in der Öffentlichkeit“, sagte die Ministerin. Dazu habe der Equal Pay Day in den vergangenen drei Jahren beigetragen. "Für mich steht das Thema auf der gleichstellungspolitischen Agenda ganz weit oben“, bekräftigte Dreyer. Das Ministerium beteilige sich deshalb auch selbst an Veranstaltungen zum Equal Pay Day und unterstütze regionale Aktionen.