In seinem Grußwort hob der Ministerpräsident die Bedeutung der Ausbildung und der betrieblichen Mitbestimmung für die Gestaltung der Zukunft der Arbeit hervor. In einer sich ständig verändernden Welt sei die Ausbildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft. „Sie ist nicht nur die Grundlage für die eigene berufliche Perspektive, sondern auch für den Fortschritt unserer Gesellschaft und Demokratie“, sagte Alexander Schweitzer. Betriebsräte sowie Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAVen) böten wunderbare Möglichkeiten, um in Betrieben die Chancen des digitalen und ökologischen Wandels aufzuzeigen und sich zukunftssicher aufzustellen: „Wer, wenn nicht die Mitarbeitenden direkt, weiß besser, welche Veränderungen herbeigeführt werden müssen, um den Arbeitsplatz attraktiv zu halten.“
Mit Blick auf die modernen Herausforderungen betonte der Ministerpräsident die Notwendigkeit schneller Entscheidungen bei komplexen Sachverhalten wie der Einführung neuer IT-Systeme, der Nutzung von Künstlicher Intelligenz oder der Anpassung von Arbeitszeit- und Vergütungsmodellen. Diese Veränderungen erforderten ein gutes Miteinander von Unternehmensleitung und Betriebsrat. „Moderne Ausbildungsmethoden, die digitalen Technologien und innovative Lehransätze integrieren, bereiten junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diese Herausforderungen vor“, so der Ministerpräsident.
Alexander Schweitzer wies auch auf die Rolle der Politik hin: „Es ist die Aufgabe der Politik, und damit auch der Landesregierung, die betrieblichen Mitbestimmungsmöglichkeiten zu stärken und zu bewahren“. Dabei sei ebenso die Sensibilisierung für Tarifverträge und Gewerkschaftsarbeit wichtig. Zwar war 2022 die Hälfte aller Beschäftigten in Rheinland-Pfalz in Betrieben tätig, die einem Tarifvertrag unterlagen, jedoch hat die betriebliche Tarifbindung über die Jahre abgenommen.
Demokratiebildung sei auch ein fester Bestandteil des schulischen Teils der Ausbildung an den berufsbildenden Schulen, betonte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: „In berufsbildenden Schulen treffen Jugendliche und junge Erwachsene vielfältiger Herkunft, Kultur und Meinungen aufeinander. Sie sind damit ein Spiegelbild unserer globalen Gesellschaft und prädestiniert, lebendige Orte des Demokratielernens zu sein. Ob Landesdemokratietag, Modellschulen für Partizipation und Demokratie, Europaschulen, „Landtag goes Berufsschule“ oder Best-Practice-Anregungen aus unserer neuen Handreichung ‚Demokratiebildung in berufsbildenden Schulen‘ – das Angebot unserer BBSen ist vielfältig und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, Demokratie selbst zu erfahren und zu erleben, ihren Wert kennenzulernen und dies auch in ihre Betriebe und die JAVen mitzunehmen.“
Abschließend betonte Ministerpräsident Alexander Schweitzer, dass Betriebsrats-, JAV- und Gewerkschaftsarbeit auch ein Engagement für unsere Demokratie sei: „Es ist essenziell, dass diese Mitbestimmungsmöglichkeiten positiv konnotiert und gesellschaftlich anerkannt sind. Das kann der immer größer werdenden Distanz einiger Personengruppen zur Demokratie entgegenwirken.“ Der Ministerpräsident ermutigte zur aktiven Mitarbeit in JAVen und Betriebsräten und sicherte die Rückendeckung der Politik zu.