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Hundert Prozent Erneuerbare Energie sind möglich

In Rheinland-Pfalz will die Landesregierung bis 2030 eine hundertprozentige Versorgung aus Erneuerbaren Energien im Strombereich erreichen. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm soll als Vorreiter zeigen wie es geht.
Windrad; Bild: dpa
Windrad

Den Kommunen, den kommunalen Werken und Unternehmen kommt bei dem dazu notwendigen Umbau des Energiesystems eine Schlüsselfunktion zu. Sie sind natürliche und strategische Partner für alle, die Klimaschutz vor Ort umsetzen. Diesen Prozess, der für stabile bezahlbare Energiepreise, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen sorgen soll, wird die Landesregierung begleiten und unterstützen.

Viele Kreise, Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz setzen bereits eigene Energie- und Klimaschutzkonzepte mit großem Engagement um und engagieren sich in vorbildlicher Weise für mehr Energieeinsparung, Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Projekte und Ideen aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm machen klar, dass die Energiewende bis 2030 möglich ist – und gerade auf lokaler und regionaler Ebene umgesetzt werden kann. Dazu gehört auch die Verbandsgemeinde Neuerburg im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Mit einem Energiemix aus Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft erzeugt die Verbandsgemeinde schon heute mehr Strom, als sie pro Jahr verbraucht. 35 Windkraftanlagen, 4 Biogasanlagen, 76 Fotovoltaikanlagen sowie eine Wasserkraftanlage produzieren zusammen einen Überschuss an Strom von ca. 30 Prozent. Der jährliche Stromverbrauch in der Verbandsgemeinde Neuerburg liegt bei rund 40 Millionen Kilowattstunden. Dem gegenüber steht eine Stromerzeugung aus regenerativen Energien von rund 51 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Auch die Verwaltung geht mit gutem Beispiel voran. Ein sogenanntes "Nachhaltigkeitsteam“ sucht nach Einsparpotenzialen im täglichen Arbeitsablauf sowie in der büro- und gebäudetechnischen Ausstattung. Für ihr Engagement wurde die Verbandsgemeinde Neuerburg zu Recht bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als Klimaschutzkommune 2009

Bundesweite Aufmerksamkeit wird derzeit dem NULL-CO2-Wohnbaugebiet "Im Brodschrank“ in Roth an der Our zuteil. Hier werden 42 Einfamilienhäuser als Energiegewinnhäuser errichtet. Die Eigenheime werden mit moderner Fotovoltaik-Technologie sowie über ein Solarheizkraftwerk mit CO2-neutraler Nahwärmeversorgung ausgestattet. Die Straßenbeleuchtung erfolgt über netzunabhängige Solarleuchten.

Darüber hinaus wurden in Prüm und werden demnächst auch in Bitburg Nahwärmenetze eingerichtet. In Prüm wird dabei die Überschusswärme einer fünf Kilometer von Prüm entfernt liegenden Biogasanlage genutzt. Der Landkreis und andere kommunale Gebäudeeigentümer sparen durch das Wärmenetz jährlich Heizkosten ein. Bund und Land haben für die Maßnahmen Fördermittel von über 800.000 Euro zur Verfügung gestellt.

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