Der seltene Apollofalter wird in diesem Jahr wieder vermehrt an der Untermosel unterwegs sein. „Bei dem milden und trockenen Wetter konnten viele Raupen schlüpfen“, sagte der Biologe und Schmetterlingsexperte Wilfried Hasselbach. 2013 dagegen habe es beim Bestand des Moselapollos wegen Nässe und Kälte einen Einbruch gegeben. Bundesweit kommt der streng geschützte Apollo mit seinen roten Flecken auf den Flügeln vor allem in den Alpen, im bayerischen Altmühltal - und an der Mosel vor. Der Falter ist vor allem im Juni und Juli unterwegs.
In guten Jahren flattern nach Schätzungen zwischen 1200 und 1500 Apollos zwischen Winningen und dem Bremmer Calmont. Im vergangenen Jahr seien es wohl gerade mal zehn Prozent gewesen, sagte Hasselbach. Der Tagfalter ist am liebsten an sonnigen Felshängen unterwegs. Dort wachse die Pflanze Weiße Fetthenne, die den Raupen als Nahrung dient.
Nachdem der Apollo an der Mosel in den 80er Jahren kurz vor der Ausrottung stand, hatten Naturschützer und Behörden ein Artenschutzprojekt gestartet. „Heute ist der Bestand weitgehend stabil. Jährliche Schwankungen sind normal“, erklärte Hasselbach. Dennoch stehe der Apollo in Rheinland-Pfalz bislang noch auf der Roten Liste als eine vom Aussterben bedrohte Art. Ein Problem sei der zunehmende Verkehr. Denn in trockenen Jahren wichen die Apollos von den Felsen an den Uferbereich der Mosel aus, um Blüten zu finden. Im Auto- und Zugverkehr fänden einige den Tod. „Etwa durch die Luftverwirbelungen von langen Güterzügen“, sagte der Experte.
Das rheinland-pfälzische Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht plant daher voraussichtlich 2015 ein Apollo-Projekt: Verkehrswege sollten abgelaufen werden, um anhand von toten Tieren Brennpunkte zu ermitteln, sagte der Referatsleiter Biologische Vielfalt und Artenschutz, Ludwig Simon, in Mainz. Dort könnte man dann Zwischenterrassen mit Wildpflanzen anlegen, damit die Falter Straßen und Gleise nicht mehr anfliegen. Auch eine Tempo-Reduzierung für Autofahrer an jenen Stellen sei denkbar. (dpa)
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Naturschutz
Ideales Wetter für Apollofalter
Der Apollo ist ein seltener Falter in Deutschland. In Rheinland-Pfalz flattert er nur an der Untermosel. Nachdem er im vergangenen Jahr kaum zu sehen war, scheint er jetzt wieder reichlich auszuschwärmen.
