In Anwesenheit des französischen Verkehrsministers Clement Beaune stellte Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est, gemeinsam mit der Strasbourger Metropolpräsidentin Pia Imbs das erste regionsumfassende Verkehrskonzept Frankreichs außerhalb des Großraums Paris vor, wegen seiner überregionalen Bedeutung für Frankreich und aufgrund der europäischen Zusammenarbeit im Haus der Region Grand Est in Paris. Präsident Jean Rottner und Verkehrsminister Beaune bedankten sich beim Land Rheinland-Pfalz, das mit seiner Vereinbarung mit der Region Grand Est im Juni 2018 die erste grenzüberschreitende Vereinbarung für eine Verbesserung des Bahnverkehrs abgeschlossen hatte. Der Vertrag war sozusagen der „Türöffner“ für weitere Verträge mit dem Saarland und dem Land Baden-Württemberg, auch die Strecke Trier – Metz, mit einer Reaktivierung der Bahnlinie im Abschnitt Per l - Thionville wurde 2019 vertraglich ergänzt.
Die Voraussetzung für eine gemeinsame Verkehrsbedienung ist durch Beauftragung der Firma Alstom, heute CAF für den Bau neuer Fahrzeuge bereits getroffen, das Fahrzeug wurde auch beim Bahnjubiläum im September 2022 in Neustadt präsentiert. Verkehrsminister Beaune hat im Gespräch mit dem Beauftragten der Ministerpräsidentin seine Bereitschaft versichert, sich gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen bei der EU in Brüssel für eine europäische Förderung der Fahrzeugausstattung, hier für die Leit- und Sicherungstechnik einzusetzen. Im Auftrag der am Projekt beteiligten Partner hatte das Land Rheinland-Pfalz die nationalen Regierungen um Unterstützung in Brüssel gebeten.
In Anwesenheit des Chefs der französischen Staatsbahnen SNCF Jean-Pierre Farandou wies Präsident Jean Rottner nochmals auf die infrastrukturellen Schwierigkeiten hin, die sich auf den Strecken nach Neustadt, Wörth und auch nach Saarbrücken stellen, wo auf französischer Seite umfangreiche Gleiserneuerungen erforderlich sind, bevor das volle Bahnprogramm starten kann.
Im nordelsässischen Abschnitt zwischen Strasbourg und Neustadt kann zwischen der Eurometropole und Haguenau in den kommenden Monaten bereits mit einem viertelstündlichen Angebot gestartet werden. Für den Abschnitt zwischen Haguenau und der Grenze laufen derzeit die Gespräche mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖSPNV-Süd), wie man während der für Juli und August 2023 auf der französischen Seite vorgesehenen Bauarbeiten das grenzüberschreitende Verkehrsangebot aufrechterhalten kann.