Zudem hätten die Auswertungen ergeben, dass die Fluglärmbelastung in Mainz-Weisenau insgesamt am höchsten sei, so Griese. Die Messstation in Mainz-Weisenau steht bereits seit April 2011. Zudem wird der Fluglärm in Mainz-Laubenheim, Nackenheim und mit einer mobilen Station am Universitätsklinikum Mainz gemessen. Seit Februar gibt es eine weitere mobile Station in Wörrstadt.
„In Weisenau ist es bei Ostbetrieb zwischen fünf und sechs Uhr mit durchschnittlich 58 Dezibel in der letzten Nachtstunde sogar so laut wie in den lauten Stunden am Tag. Ein ungestörter Schlaf bei gekipptem Fenster ist dabei nicht möglich“, so der Staatsekretär. In der Zeit zwischen fünf und sechs Uhr sind besonders viele laute Flugzeuge im Anflug auf den Flughafen Frankfurt. „Deshalb reicht es nicht aus, lediglich die Anzahl der Flugbewegungen zu limitieren. Wir fordern Lärmdeckel als echten Anreiz für leiseres Fliegen und für leisere Flugzeuge. Zudem wollen wir erreichen, dass bei der Ausweisung von Lärmschutzzonen laute Zeiten nicht mehr mit leisen Zeiten verrechnet werden“, so Griese. Damit würden größere Gebiete vor allem in Mainz in die Lärmschutzzone des Frankfurter Flughafens einbezogen werden.
Griese kündigte an, die im vergangenen Jahr in den Bundesrat eingebrachte rheinland-pfälzische Initiative zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes voranzutreiben: „Wir suchen dafür mit der schwarz-grünen Landesregierung in Hessen und der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg eine Mehrheit im Bundesrat.“
„Zum Lärmschutz in der Nacht empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO langfristig einen Mittelwert von 40 dB(A) beim Umgebungslärm in der Nacht. Dieser wird nur in Nackenheim eingehalten, an den anderen Messstationen ist der Umgebungs- und Fluglärm deutlich lauter“, berichtete Griese. Allerdings überschreiten die Messwerte nicht das von der WHO als „rote Linie“ erachtete „Interimsziel“ von 55 Dezibel als Ganzjahresmittelwert in der Nacht. „Handlungsbedarf besteht jedenfalls, weil die Menschen in Mainz und Rheinhessen in der Nacht vom Fluglärm geweckt werden und trotzdem keinen Anspruch auf Lärmschutzfenster haben“, erklärte der Staatssekretär.
Fluglärm-Messdaten im Internet: Der Deutsche Fluglärmdienst (DFLD) veröffentlicht zeitnah erste Auswertungen unter <link http: www.dfld.de dfld index.htm _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.dfld.de/DFLD/index.htm. Auf der Webseite des Umwelthauses im „forum flughafen und region“ können Bürgerinnen und Bürger live die Schallpegel verfolgen unter <link http: casper.umwelthaus.org dfs _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>casper.umwelthaus.org/dfs/. Die Messberichte der Stationen des Landes sind beim LUWG unter <link http: www.luwg.rlp.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.luwg.rlp.de abrufbar, im „Aufgabenbereich Lärm“.