Das unvorstellbare Leid der Opfer müsse immer in Erinnerung bleiben. Daraus ergebe sich heute für jeden Einzelnen eine ganz besondere Verantwortung. Im Umgang mit der Vergangenheit dürfe nichts verschwiegen oder beschönigt werden.
„Rheinland-Pfalz hat eine traditionsreiche jüdische Geschichte. Es ist ein großes Glück für unser Land, dass die jüdischen Gemeinden wieder aufblühen. Zugleich erleben wir in Deutschland eine erschütternde Wiederkehr des Antisemitismus, der jüdisches Leben bedroht“, so die Ministerpräsidentin. Sie sei immer noch zutiefst erschüttert über den Anschlag auf die Synagoge in Halle und die willkürliche Ermordung zweier Menschen. „Dieser rechtsextreme Terrorakt markiert eine neue Dimension antisemitischer Gewalt und fordert Politik und Gesellschaft ganz grundsätzlich heraus“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Die Demokratie brauche mehr denn je die starke und entschiedene Mehrheit gegen ihre Feinde. Jetzt müsse es darum gehen, die Gesellschaft zusammen zu halten und die zerstörerischen Tendenzen abzuwenden.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Was schon vor 1933 seinen Anfang nahm, darf sich nie mehr wiederholen. Jüdisches Leben in all seiner Vielfalt zu fördern und zu schützen ist für die Landesregierung Staatsräson. Wir werden Antisemitismus und Gewalttaten gegen jüdische Gemeinden niemals dulden und treten ihnen mit aller Kraft des Rechtsstaats entgegen.“
Die Ministerpräsidentin wird am 9. November an einer Gedenkstunde der Stadt Trier und der Jüdischen Kultusgemeinde Trier in den Thermen am Viehmarkt teilnehmen. Hauptrednerin ist die Enkelin des letzten Trierer Oberrabbiners Dr. Adolf Altmann, der 1944 in Auschwitz zu Tode kam. Die Geschichte der Familie von Eve Yardeni stellt das Leid der deutschen und europäischen Juden und Jüdinnen eindringlich vor Augen.