Die Veranstaltung markierte den vorläufigen Abschluss eines mehrmonatigen Projektes, zu dem die Landesregierung gemeinsam mit der EU-Kommission und mit Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung junge Leute zum Diskurs über Europa eingeladen hatte.
Mehr Mitsprache in Europa, eine noch bessere finanzielle Förderung für schulische und universitäre Austauschprogramme, eine gerechtere Stimmenverteilung im Europäischen Parlament, mehr Informationen über Europa in Schule und Medien, eine menschlichere Asylpolitik – die Bandbreite an Wünschen, die die rund 100 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Landesteilen in Rheinland-Pfalz formulierten, war groß. Dabei machten die Jugendlichen deutlich, dass sie mitreden und ihre Meinungen zu europäischen Themen einbringen wollen. Interessanterweise erteilten die Jugendlichen einem einheitlichen europäischen Bildungssystem in Europa eine Absage und plädierten für Vielfalt.
In fünf thematischen Workshops wurden die Ergebnisse des Online-Dialogs auf www.jugendforum-europa.rlp.de gesichtet und bewertet, sowie neue Anregungen zum Beispiel als Ergebnis der Reisen von Jugendgruppen nach Brüssel und Fragen eingearbeitet. Abschließend schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Nachrichtensprechern eines „Europa-Journals“ und präsentierten in dieser Form die Schlussfolgerungen Europaministerin Margit Conrad und dem Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn, Dr. Stephan Koppelberg. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich dabei auch kritisch mit dem Thema Ukraine, dem Verhältnis Großbritanniens zur EU sowie der Rolle von Lobbyisten auseinander.
„Die erfreulich hohe Resonanz zeigt, dass das Thema Europa die Jugendlichen bewegt“, betonte Ministerin Conrad und unterstrich, dass die Forderungen der Jugendlichen ernst genommen würden. „Wir wollen ein Europa, in dem die Sorgen und Wünsche der Menschen Gehör finden. Das verlangt Beteiligung und Jugendliche sind dabei eine ganz wichtige Gruppe.“
Die Landesschülervertretung war auf der Jugendkonferenz ebenso dabei wie Sozialkunde-Leistungskurse, die im Rahmen des Jugendforums an einer Reise zu den Europäischen Institutionen in Brüssel teilnehmen konnten.
Das „jugendforum-europa“ schließt an das „jugendforum-rlp“ an und wird von der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Staatskanzlei, der Bertelsmann Stiftung, der Regionalvertretung der Europäischen Kommission Bonn und dem Europahaus Marienberg organisiert. Ministerpräsidentin Dreyer hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen. Das Projekt wurde von einem zehnköpfigen jugendlichen Moderationsteam begleitet, das in der übernächsten Woche die Diskussionsergebnisse der Europäischen Kommission in Brüssel vorstellen wird.