| AKW Mülheim-Kärlich

Kein Denkmal für Atomkraft

Das Ex-Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich als Denkmal – das will sich Wirtschafts- und Energieministerin Eveline Lemke nicht vorstellen: "Kunst ja, aber kein Denkmal für die Atomkraft".
Kühltürme AKW Mülheim-Kärlich; Bild: dpa

Die Absicht des bedeutenden Malers Anselm Kiefer, den Kühlturm zu erwerben, kommentiert Lemke mit einer Portion Skepsis: "Anselm Kiefer ist ein berühmter Künstler und er provoziert, gerade wenn er mit Symbolen arbeitet, um so zu neuen Einsichten zu kommen. Sein Interesse, in Rheinland-Pfalz zu arbeiten, freut uns. Aber das Objekt seiner Begierde ist für uns dann am interessantesten, wenn es verschwunden ist."

Im Kontext von Kiefers künstlerischem Werk verwundere es zwar nicht, dass der Künstler das abgeschaltete AKW als ,Pantheon´ bezeichne und es wieder ‚an sein Netz’ gehen lassen wolle. "Aber zum Glück ist seine Idee Kunst und nicht technische Wirklichkeit. Wir wollen keine Atomkraftwerke, weder bei uns im Land noch anderswo. Die Katastrophe von Fukushima hat unumstößlich klar gemacht, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist und dass die Gefahren nicht zu bewältigen sind", so Lemke.

Auch der Kühlturm von Mülheim-Kärlich sei ein Zeichen für die rückwärts gewandte, hochriskante und Angst einflößende Technologie, so die Ministerin. "Würde daraus ein Denkmal für Grossmann & Co., so wäre das empörend für alle, die über Jahrzehnte gegen dieses AKW gekämpft haben", so Lemke weiter.

In dem Atomkonsens im Jahr 2001 war auch eine Rücknahme der Schadensersatzklage des Betreibers des Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich gegen das Land Rheinland-Pfalz vereinbart worden.
Der Rechtsstreit mit einer Schadenersatzsumme von über drei Milliarden Euro wegen der fehlerhaften ersten Teilgenehmigung des Atomkraftwerkes Mülheim-Kärlich aus den 70er Jahren konnte so beendet  werden. Außerdem enthielt die Atomkonsensvereinbarung die Übereinkunft, dass der Atommeiler Mülheim-Kärlich endgültig stillgelegt wurde. Der Rückbau hat 2004 begonnen.

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